Aktuelles (und Vergangenes ...).
- “Der Tradition verpflichtet und der Zukunft zugewandt“
- Spurensuche - Tempelhüter
- Ostpreußische Remonten- ihnen ging stets ein guter Ruf voraus
- Trakehner Pferde im Vielseitigkeitssport erfolgreich wie eh und je
- Cancara- Liebling aller Freunde des Trakehner Pferdes
- Ein Besuch in Trakehnen im Jahr 1938
- Renovierung der Museumsräume abgeschlossen
- Trakehner Zucht soll Immaterielles Kulturerbe werden
- Erinnerungen an Trakehnen werden immer wach bleiben
- Selektion nach Leistung
- Renovierung des Museums im Trakehner Schloss
- Trakehner Elchschaufel als Symbol
- Gute Nachrichten aus Trakehnen
- Erinnerungen von Dorothea Schneider
- Reisetipp der Fa. Kohorst für 2020
- Trakehnen im 1. Weltkrieg
- Abschied von Wolfgang Tietze
- Unsere Trakehner haben uns das Leben gerettet
- Einladung JHV 2019 => NEU: Protokoll der JHV
- Weitere Restaurierungsarbeiten am Trakehner Schloss
- Totilas - eine späte Würdigung
- Hommage an Trakehnen: Felix Bürkner erinnert sich
- Dankesgrüße aus der Schloßschule
- Reisetipp der Fa. Kohorst
- Reisebericht
- Bauliche Erneuerungen in Trakehnen im Jahr 2018
- Schüleraustausch 2018
- Terminankündigung
- Charlie Miller über Trakehnen
- Bitte um Unterstützung für den Schüleraustausch
- Erinnerungen der Enkelgeneration
- Inge und Wolfgang Tietze auf den Spuren ihrer Vorfahren
- Neue Schuldirektorin in Trakehnen
- Tierärzte in Trakehnen
- Weihnachten in Trakehnen 2018
- Reisetipp
- “Rabe“, Lebensbild eines Trakehner Pferdes
- Zum Tod von Klaus Hagen
- Vom Reitburschen zum Olympiasieger
- Trakehner Jungzüchter auf Reisen
- Presseschau
- Mitgliederversammlung 2017 => NEW: Protokoll
- Erinnerungen an die Kindheit und die Jugendjahre in Trakehnen
- Ostpreußische Reit- und Wagenpferde begehrt
- Deutsch-russischer Schüleraustausch in Dresden, April 2017. Ein Rückblick
- Dachreparatur am Trakehner Schloss
- Aus einem Aschenputtel wird ein Weltstar
- Trakehner Jagden
- Freude schenken - Weihnachten in der Schloßschule
- Pferdemaler in Trakehnen
- Noblesse Oblige - Adel verpflichtet
- Filmtipp
- Mitgliederversammlung 2016: NEW: Protokoll
- Bericht vom Schüleraustausch 2016
- “Fanal“ - eines der berühmtesten Auktionspferde Trakehnens
- Vom Hirtenpferd zum Rennchampion
- Historisches
- Würdigung
- Neuigkeiten aus Trakehnen
- Ankündigung Mitgliederversammlung 2015 (Neu: Protokoll)
- Schüleraustausch 2015
- Aktuelle Informationen des Vorstandes (Update siehe Protokoll JHV 2015)
- Dank an die Inge und Wolfgang Tietze-Stiftung
- Ankündigung Mitgliederversammlung 2014 (Neu: Protokoll)
- Schüleraustausch im Juli 2014 (Neu: Kurzbericht)
- Besuch des Vorstandes im Königsberger Gebiet
- Tempelhüter kehrt zurück in die Heimat
- Besuch Russischer Schüler aus Trakehnen in Dresden
- Angebot einer Bus- und Schiffsreise nach Trakehnen im September 2013
- Mitgliederversammlung 2013
- Unser neuer Flyer
- Schulpartnerschaft in Dresden besiegelt
- Trauer um Fritz Alshuth
- Protokoll der JHV 2012
- Ankündigung Hauptversammlung 2012
- Würdigung außerordentlichen Engagements in und für Trakehnen
- Ankündigung außerordentliche Mitgliederversammlung am 05.02.2012
- Vereinssatzung jetzt online (mehr ...)
- Bericht JHV 2011
- Ankündigung Hauptversammlung 2011
- Ankündigung Hauptversammlung 2010
- Angebot einer Schiffs- und Busreise nach Trakehnen im 2010
- Bericht JHV 2009
- Ankündigung Hauptversammlung 2009
- Eindrücke von der Reise nach Trakehnen 2009
- Angebot einer Schiffs- und Busreise nach Trakehnen im August 2009
- Bericht JHV 2009
- Ankündigung Hauptversammlung 2008
- Angebot einer einwöchigen Trakehnen-Reise im Juni 2008
- Wechsel in der Leitung des Trakehnenvereins
- Ankündigung Hauptversammlung 2007
- AUSSTELLUNG „275 JAHRE TRAKEHNEN - MYTHOS IM ZEICHEN DER ELCHSCHAUFEL" IN LÜNEBURG
- Vorankündigung zur Sonderausstellung
- Staffelstab übergeben
- Ankündigung Hauptversammlung 2006
- Weihnachtsbrief aus Trakehnen
- Bericht JHV 2005
- Neuigkeiten zur Sanierung des Landstallmeisterhauses
- Detaillierte Informationen zur Reise nach Trakehnen 2005
- Buchtipp
- Bericht JHV 2004
- Aktuelle Bilder unseres letzten Besuches in Trakehnen im Mai 2004
Zum Jahresende wünscht der Vorstand des Trakehnenvereins seinen Vereinsmitgliedern und den Freunden des Trakehner Pferdes ein friedvolles und besinnliches Weihnachtsfest sowie ein gesundes neues Jahr 2022
Bedauerlicherweise haben die pandemiebedingten
Einschränkungen auch die Arbeit des Vereins sowie persönliche Kontakte
und den direkten Kontakt mit der Schule in Jasnaja Poljana
beeinflusst. Selbst der Informationsaustausch fand nur in spärlichem
Umfang statt. Jedoch erhielten wir die Information, dass bis zum
Sommer alle Renovierungsarbeiten der Museeumsräume abgeschlossen
werden konnten und die Schulleitung mit der Ausgestaltung begonnen
hat.
Leider musste auch der Schüleraustausch in diesem Jahr ausfallen.
“Der Tradition verpflichtet und der Zukunft zugewandt“
Die Freunde und Liebhaber des Trakehner Pferdes können sich immer wieder, wenn sie u.a. an die beachtlichen sportlichen Erfolge Trakehner Pferde im nationalen und internationalen Turniersport denken, darüber freuen, dass gottlob das Trakehner Pferd Flucht und Vertreibung aus Ostpreußen vor fast über 75 Jahren als lebendes Kulturgut überlebt hat. So möchte in diesem Kontext der Trakehnenverein, der sich zum Ziel gesetzt hat, das verbliebene kulturelle Erbe in Trakehnen zu erhalten, seinerseits auf das
5. Trakehner Kamingespräch am 7. Januar 2022
um 18.00 Uhr
aufmerksam machen.
Das Thema lautet
„Evakuierung und Flucht aus
Trakehnen und Ostpreußen“. In der Geschichte der dort ehemals
lebenden Menschen und der dort beheimateten Trakehner Pferde gehört
die Flucht aus Trakehnen und Ostpreußen im Winter 1944/45 zu den
bittersten Erfahrungen.
Die Veranstaltung findet in der Johannisberger
Akademie, Johannisberg 1, 53578 Windhagen statt Jeder Interessierte
kann kostenlos online (Link am Ende des Abschnitts) daran teilnehmen.
Als Referent führt Erhard Schulte durch die Sendung. Veranstalter ist
der Trakehner Verband und die Trakehner Turniergemeinschaft. Bereits
vorausgegangen sind ähnliche Kamingespräche mit interessante Themen
über Trakehner Hengst- und Stutenlinien sowie Trakehner
Landstallmeister
Die jährlichen Hengstkörungen in Neumünster verfolgen viele Freunde des Trakehner Pferdes aus der ganzen Welt mit großem Interesse. Besondere Sympathien galten in diesem Jahr während der Körung dem Siegerhengst Impact v. Millennium- Vivus (Züchter: Jörg Bustorff), das Körurteil: “Ein typvoller Vererber mit Spitzenqualität in der Bewegung und in seiner unnachahmlichen Ausstrahlung“. Auf der Auktion erzielte er den stattlichen Preis von 100.000 Euro. Von 32 vorgestellten Hengsten wurden 16 gekört, der durchschnittliche Verkaufspreis der 13 gekörten Hengste betrug 54.200 Euro. Wenn man sich die Namen der Ahnen dieser Junghengste mal anschaut, so findet man in der 6., 7. und 8. Generation solche Vorfahren wie Dampfross, Tempelhüter, Pythagoras, Hyperion u.a., die ehemals in Trakehnen zuhause waren. Auf diese Weise sorgen die heutigen Trakehner Pferde für den Nachruhm des ehemaligen Hauptgestüts Trakehnen.
Der Trakehner Zuchtverband kann mit Recht auf die überragenden Turniererfolge seiner Pferde stolz sein. Der Trakehner Elite-Hengst Gribaldi v. Kostolany-Ibikus führte in den vergangenen Jahren die Weltzuchtrangliste (WBFSH) Dressur an. Sein prominentester Sohn ist der Hengst Totilas, der die Pferdewelt verzaubert und begeistert hat. Seit geraumer Zeit ist der Trakehner Hengst Millennium v. Gribaldi in aller Munde. Er stellte Spitzenhengste sowohl auf den Körungen in Neumünster als auch bei den Oldenburgern in Vechta, wo einer seiner Söhne den sensationellen Auktionspreis von 755 000,- Euro erzielte. Im Focus des Großen Internationalen Dressursports stand in den vergangenen Jahren die Gribaldi- Enkelin TSF Dalera v. Easy Game. Sie gewann mit ihrer Reiterin Jessica v. Bredow- Werndl 2018 während der Weltmeisterschaft in Tyron (USA) in der Mannschaft die Gold- Medaille. Das gleiche Paar konnte schon ein Jahr später während der Europameisterschaft in Rotterdam mit der Dressurmannschaft die Gold-Medaille und in der Kür die Bronze- Medaille erringen. Ihre Turnierkarriere wurde schließlich in diesem Jahr mehrfach gekrönt. Jessica v. Bredow- Werndl und ihrer Trakehner Stute Dalera gelang das schier Unmögliche: Fünf Goldmedaillen innerhalb eines Jahres. Nach Doppelgold bei den Olympischen Spielen in Tokio errangen sie weitere drei Goldmedaillen bei den Europameisterschaften in Hagen, so in der Mannschaftswertung und in den Einzelwettbewerben Grand Prix Spezial und Grand Prix Kür.
In der Vielseitigkeit haben sich die Trakehner aufgrund ihres hohen Vollblutanteils ohnehin schon oft als absolute Leistungspferde erwiesen. So wurde in diesem Jahr Outback v. Duke of Heart xx- Sixtus mit der Olympiasiegerin Laura Collett Vizeweltmeister der Jungen Vielseitigkeitspferde in Le Lion D`Angers.
Das Zuchtziel des
Trakehner Verbandes mit seiner kleinen und feinen Population, die in
Deutschland ca. 2300 Stuten und 140 Hengste umfasst, ist ein im
Trakehner Typ stehendes, rittiges und vielseitig veranlagtes Reit- und
Sportpferd mit gutem Interieur. Darüber hinaus gibt es noch in
größerer Zahl Trakehner Pferde in vielen Teilen der Welt, die ihrer
Herkunft große Ehre machen.
Dr. Horst Willer (Dezember 2021)
Renovierung der Museumsräume abgeschlossen - Neue Aufgaben
Im Mai dieses Jahres konnten wir seitens unseres Trakehnenvereins darüber berichten, dass die Auftragsvergabe für die lange geplante Renovierung der Museumsräume im Trakehner Schloss kurz vor dem Abschluss standen.
So hat dann die uns bekannte Baufirma, mit der bereits in der Vergangenheit die Tietze- Stiftung erfolgreich zusammengearbeitet hat, in den Sommermonaten und Schulferien die Renovierungsarbeiten durchgeführt. Dabei konnte das später neu einzurichtende kleine Museum um drei kleine zusätzliche Räume erweitert werden. In allen fünf Räumen wurden die Fußböden und Elektroleitungen neu verlegt, neue Durchgänge geschaffen und neue Türen eingesetzt sowie die Decken und Wände gestrichen oder tapeziert.
Blick durch die in neuem Glanz
erstrahlenden Museumsräume
Erfreulicherweise hat sich die russische Baufirma an ihren Kostenvoranschlag gehalten. Zur Finanzierung dieses Vorhabens war der Trakehnenverein auf entsprechende Spenden- und Sponsorengelder angewiesen. Insofern sei all` denjenigen (unseren Mitgliedern, dem Trakehner Verband und Freunden des Trakehner Pferdes) gedankt, die sich in dieser Weise erkenntlich gezeigt haben.
Frau Vera Lysenkowa, Lehrerin sowie
Leiterin des Museums
Einen weiterer “Kraftakt“ steht jedoch
noch bevor
Die Neugestaltung und Einrichtung des eigentlichen Museums.
Dabei geht es um die Bestückung der Räume mit Vitrinen, möglichst
vielen Exponaten, Informationstafeln und Displays. Die Beschriftungen
sollen möglichst in deutscher und russischer Sprache vorgenommen
werden. Verständlicherweise müssen wir uns, was die Exponate anlangt,
vielfach auch mit Kopien begnügen. Zur Gesamtkonzeption des Museums
wurde von dem zuständigen Leiter des Ostpreußenmuseums in
Ellingen/Bayern zusammen mit der Schuldirektion in Trakehnen bereits
ein erster Vorschlag vorgelegt.
Im Hinblick auf die Finanzierung auch dieses Vorhabens und die Bereitstellung von möglichst vielen Exponaten sind wir schon jetzt allen bereitwilligen Sponsoren dankbar. Denken Sie daran, es geht mit diesem Projekt darum, am Ursprungsort der Trakehner Reitpferdezucht eine informative Stätte der Rückbesinnung auf die ruhmreiche Vergangenheit des sprichwörtlichen Paradieses der Pferde zu schaffen.
Verein der Freunde und Förderer des ehemaligen
Hauptgestüts Trakehnen e.V.
1. Vorsitzender Herr Prof. Dr. Dr. Jürgen Bloech
Anschrift des Geschäftsführers und Schatzmeisters: Bernd Klausing,
Bahnhofstrasse 5, 31832 Springe
Tel. +49(0)5041-5052, Fax:+49(0) 5041-1330, E-Mail:
b.klausing@klausing.lvm.de
Bankverbindung: Sparkasse Südholstein; IBAN DE68 2305 1030 0000 2847
26, SWIFT-BIC NOLADE21SHO
Dr. Horst Willer (September 2020)
Trakehner Zucht soll Immaterielles Kulturerbe werden
In den letzten Jahren hat sich entsprechend der UNESCO - Konvention der Begriff des zu schützenden Kulturerbes stark gewandelt und erweitert. Zum Kulturerbe zählen nicht mehr nur bedeutende Baudenkmäler sondern auch Bräuche, darstellende Künste, überliefertes Wissen und Fertigkeiten sowie die dazu gehörigen Objekte und kulturellen Räume sowie traditionelle Handwerkskünste. All dies gilt als schützenswertes immaterielles Kulturerbe, dessen Anerkennung im jeweiligen Fall bei der UNESCO beantragt werden kann. Als konkrete Beispiele hierfür können genannt werden: der Orgelbau und die Orgelmusik (Deutschland), der Tango (Argentinien, Uruguay), die Falknerei (Deutschland u.a.)
Auch aus dem Bereich der Reiterei gibt es bereits zwei erfolgte Eintragungen, so die Klassische Reitkunst der Spanischen Reitschule Wien und die Französische Reiterei der Cadre Noir in Saumur. In Pferdekreisen wurde mit großer Aufmerksamkeit wahrgenommen, dass das Tschechische Nationalgestüt Kladruby im vergangenen Jahr nach dem Durchlaufen eines mehrjährigen Antragsverfahrens von der UNESCO als Welterbestätte ausgezeichnet wurde. In der Begründung des UNESCO - Welterbekommitees ist zu lesen: “In der ostböhmischen Kulturlandschaft rundum das traditionelle Gestüt Kladruby nad Labem werden bis heute die Zucht- und Dressuranlagen des Kladrubers gehegt und gepflegt. Diese als Wagenpferd gezüchtete Rasse wurde zum Beispiel bei Zeremonien am Habsburger Kaiserhofe eingesetzt. Das bereits 1579 gegründete kaiserliche Gestüt widmet sich als Nationalgestüt noch heute der Zucht dieser Pferderasse und zählt zu den bedeutendsten Einrichtungen dieser Art in Europa.“
Ein Projektteam des Trakehner Verbandes, maßgeblich unterstützt und begleitet durch die Stiftung Trakehner Pferd , hat nun seinerseits im Oktober 2019 den Antrag zur Anerkennung der Trakehner Zucht als Immaterielles Kulturgut der Deutschen UNESCO – Kommission beim Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Schleswig Holstein übersandt. Im Vorlauf für die internationale Bewerbung muss zunächst die nationale Anerkennung erreicht werden. Insofern muss jener Antrag auf nationaler Ebene weiterhin die Zustimmung der Kultusministerkonferenz - wo er sich gegenwärtig zur Beratung und Entscheidung befindet- und anschließend auch die der Beauftragten für Kultur und Medien (BKM) bekommen. Der
Trakehner-älteste Pferderasse Deutschlands
Die Trakehner Zucht mit ihren edlen Pferden kann auf eine fast dreihundertjährige Geschichte zurückblicken. Mit der Einrichtung des Stutamtes Trakehnen im Jahr 1732 durch den preußischen König Friedrich Wilhelm I war der Grundstein für die systematische und später ruhmreiche Zucht des ostpreußischen Pferdes, heute Trakehner genannt, gelegt. Typ und Habitus des Trakehner Pferdes wurde konsequent und kontinuierlich in Reinzucht mit hohen Anteilen des englischen und arabischen Vollbluts auf der Grundlage des damaligen ostpreußischen Landpferdes (Schweiken) entwickelt und bis zum heutigen Tag bewahrt. Die Trakehner sind damit die älteste Pferderasse Deutschlands. Im Hauptgestüt Trakehnen haben seit Beginn an 15 Landstallmeister mit großem Sachverstand und Weitblick die Geschicke der Trakehner Zucht geleitet:
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![]() Landstallmeister Wilhelm C. F. v. Burgsdorff mit einem seiner Lieblingshengste, nach einer Zeichnung von Volkers |
Das ostpreußische Pferd diente lange Zeit als Militär- und Wirtschaftspferd. Heute werden die Trakehner zur Freude vieler Menschen als Sport- und Freizeitpferde gehalten. Zur Blütezeit der ostpreußischen Pferdezucht Trakehner Abstammung betrug der Stutenbestand ca. 25.000 Stück. Der Aderlass nach Flucht und Vertreibung war gewaltig. Nur etwas mehr Tausend Pferde konnten gerettet werden. Das Herzstück der traditionsreichen Zucht, das Preußische Hauptgestüt Trakehnen, war unwiederbringlich verloren. Dennoch gelang es dem schon bald nach dem bitteren Kriegsende neu gegründeten Trakehner Verband, mit den wenigen nach Westdeutschland geretteten Pferden ostpreußischer Abstammung die Zucht wieder aufzubauen. Umso erfreulicher war es, dass in der Folgezeit dieses mühsame Unterfangen von Erfolgen belohnt wurde. So konnte der Trakehner Verband mit seiner Stuten - Kollektionen auf den damals noch üblichen großen Landwirtschaftsausstellungen der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) häufiger den Siegerpreis entgegennehmen und sogar die Siegerstute stellen. Erneut konnten auch ähnlich wie vor dem Krieg Trakehner Pferde aus leistungserprobten und über viele Generationen gepflegten Stutenstämmen wieder zu beachtlichen olympischen Erfolgen kommen.
Sieg der Trakehner Rappenkollektion
auf der DLG- Ausstellung in München 1955, vorn Polarfahrt,
Originaltrakehnerin, v. Bussard- Astor
Quelle: Erhard
Schulte: Trakehnens Pferde, Cadmos- Verlag, 1988,S. 83
Das Trakehner Pferd, das erfreulicherweise in der jüngeren Vergangenheit auch große Verbreitung nicht nur in Europa sondern auch in Übersee und anderen Teilen der Welt und damit viele Liebhaber und Freunde gefunden hat, verkörpert bis zum heutigen Tag einen speziellen Typ mit einmaliger Ausstrahlung und verfügt über eine Reihe besonders positiver Eigenschaften: elegant, intelligent, hart, rittig, leistungsbereit, charakter- und bewegungsstark.
Die Trakehner Zucht- fraglos ein schützenswertes Kulturgut
Es ist ein Glück, dass das Trakehner Pferd als lebendes preußisches Kulturgut den ehemals kriegsbedingten Niedergang Deutschlands überdauert hat. In diesem Zusammenhang darf nicht unerwähnt bleiben, dass es zur Historie des Trakehner Pferdes auch eine große Fülle einschlägiger Literatur, spezielle Kunstwerke (Gemälde, Stiche) sowie vielfältige fotografische und filmische Dokumentationen gibt. Darüber hinaus hat sich in der Vergangenheit die hippologische und kulturwissenschaftliche Forschung dieser elitären Pferderasse gewidmet. Insofern gilt es die traditionsreiche Trakehner Reitpferdzucht als Immaterielles Kulturgut im umfassenden Sinne zu sehen. In einem der beiden, den Antrag auf Eintragung in das UNESCO- Kulturerbe befürwortenden Gutachten weist Prof. Dr. Dr. Ulrich Raulff, der das 2015 erschienen Buch “Das letzte Jahrhundert der Pferde – Geschichte einer Trennung“ vorgelegt hat, darauf hin, dass die 300- jährige Geschichte des Trakehner Pferdes auch ausstrahlt auf die Menschen, die nicht zuletzt auch aus einem gewissen Traditionsbewusstsein mit den Trakehner Pferden umgehen und /oder sie begleiten.
Zu dieser Kategorie Menschen zählen auch die Mitglieder unseres Vereins der Freunde und Förderer des ehemaligen Hauptgestüts Trakehnen (Trakehnenverein). Das Trakehner Schloss dem endgültigen Verfall preiszugegeben, dies konnte keineswegs hingenommen werden. Den Herren Dietrich v. Lenski und Klaus Hagen – beide in Ostpreußen geboren - sowie Lars Gehrmann, Geschäftsführer des Trakehner Verbandes, ist es zu verdanken, dass es am 13. April 1993 auf Initiative des Trakehner Verbandes und der Kreisgemeinschaft Ebenrode/Stallupönen zur Gründung des Trakehnen - Vereins kam. Den Gründungsmitgliedern ging es nicht nur um die bauliche Restaurierung des ehemaligen Trakehner Schlosses, des Trakehner Tores und des Reitburschenhauses, sondern auch um humanitäre Unterstützung für die in Jasnaja Poljana lebenden Menschen. Ein guter Ansatzpunkt hierfür bot die regionale Haupt- und Realschule mit seinen ca. 300 Schülern. Nach den umfangreichen Restaurierungsarbeiten geht es nun schwerpunktartig um die Renovierung einiger Raume im Trakehner Schloss, in denen das bereits vorhandene kleine Museum weiter ausgebaut werden soll.
Der Vorstand und die Mitglieder unseres Vereins begrüßen und befürworten hiermit ausdrücklich die Initiative zur Eintragung der Trakehner Zucht in das Immaterielle Kulturerbe der UNESCO. Wenn dies gelänge, wäre dies auch eine würdige Anerkennung der Verdienste und des vielfältigen und unermüdlichen Engagements der Trakehner Züchter in allen Teilen der Welt für den Fortbestand ihrer edlen Pferde. Der Trakehnenverein verbindet mit dem positiven Ausgang des Antragsverfahrens die Hoffnung auf neue Mitglieder und rege Unterstützung. Es geht letztlich auch darum, dass diese edle Pferderasse weiterhin im öffentlichen Bewusstsein lebendig bleibt. Am Ende des geschilderten Entscheidungsverfahrens steht die Beratung des Antrags durch die Internationale UNESCO - Kommission. Die hoffentlich positive Entscheidung dazu wird frühestens im März 2021 zu erwarten sein.
Dr. Horst Willer (August 2020)
Auftrag zur Renovierung des Museums im Trakehner Schloss erteilt
Bereits vor einigen Jahren hat die Real- und Hauptschule in Trakehnen im Trakehner Schloss damit begonnen, im ehemaligen Amtszimmer des Landstallmeisters ein kleines Museum einzurichten. Dieses dokumentiert und pflegt zur Freude vieler Besucher die Geschichte und das Andenken an mehr als 285 Jahre Trakehner Pferde in Ostpreußen.
Modell der Gestütsanlage des Hauptwerks
Trakehnen im Museum
Der Trakehnenverein hatte schon länger den Wunsch gehegt, das kleine Museum um drei kleine zusätzlichen Räume zu erweitern, alle Räume gründlich zu renovieren und schließlich sie hinsichtlich ihre Innenausstattung neu zu gestalten. Zunächst müssen in allen Räumen die Fußböden und Elektroleitungen neu verlegt, neue Türen eingesetzt sowie die Decken und Wände neu gestrichen oder tapeziert werden. Dazu hat die in der Vergangenheit dort tätige Planungs- und Baufirma bereits einen Kostenvoranschlag vorgelegt. Erfreulicherweise ist es dem Trakehnenverein endlich gelungen, durch Einwerben entsprechender Spenden- und Sponsorengelder die Finanzierung zu ermöglichen. Daraufhin hat der Vorstand unseres Trakehnenvereins der Schulleitung und der zuständigen Kreisbehörde mitgeteilt, die Baufirma mit der Durchführung der Sanierungsarbeiten zu beauftragen. Wie uns jüngst aus Trakehnen seitens der Schuldirektorin mitgeteilt wurde, soll, sobald die gelockerten Auflagen der Corona- Krise es zulassen, mit den aufgezeigten Renovierungsarbeiten begonnen werden. Im nächsten Schritt geht es dann darum, in den neu hergerichteten Räumen das eigentliche Museum durch die Bestückung mit Vitrinen, Informationstafeln, Displays und Exponaten neu auszugestalten. Für diesen zweiten Schritt ist von dem zuständigen Leiter des Ostpreußenmuseums in Ellingen/ Bayern zusammen mit der Schuldirektion in Trakehnen bereits eine erste Konzeption entwickelt worden.
Blick in einen Teil der bisherigen
Ausstellung
Für die neue Ausstattung des Museums bemühen
wir uns ebenfalls, die erforderlichen Finanzierungsmittel sowie auch
Exponate durch Spenden zu bekommen.
Wir würden uns freuen, wenn wir Sponsoren für dieses Projekt gewinnen könnten.
Verein der Freunde und Förderer des ehemaligen
Hauptgestüts Trakehnen e.V.
1. Vorsitzender Herr Prof. Dr. Dr. Jürgen Bloech
Anschrift des Geschäftsführers und Schatzmeisters: Bernd Klausing,
Bahnhofstrasse 5, 31832 Springe
Tel. +49(0)5041-5052, Fax:+49(0) 5041-1330, E-Mail:
b.klausing@klausing.lvm.de
Bankverbindung: Sparkasse Südholstein; IBAN DE68 2305 1030 0000 2847
26, SWIFT-BIC NOLADE21SHO
Dr. Horst Willer (Mai 2020)
Gute Nachrichten aus Trakehnen
Im Rückblick auf das Jahr 2019 gibt es aus Trakehnen einige gute Nachrichten.
Dies betrifft vor allem zwei bauliche Maßnahmen. Das ehrwürdige ehemalige Landstallmeisterhaus, auch Trakehner Schloss genannt, hatte ursprünglich zum Park hin eine wunderschöne Veranda. Diese wurde durch Kriegseinwirkungen total zerstört, so dass auch der Unterbau in Form einer breiten Terrasse verloren ging. Dies hatte zur Folge, dass der Ausgang zum Park nur mühsam über eine provisorische Treppe begehbar war. Wie schon in der Vergangenheit bei anderen Renovierungsprojekten nahm sich die Wolfgang und Inge Tietze- Stiftung auch in diesem Fall der Wiedererrichtung der Terrasse an. Dieses Projekt wurde dann im Antragsverfahren auch finanziell anteilig vom Bundesministerium für Kultur und Medien gefördert. Diese neue Terrasse, wie auf dem Foto zu sehen, schmückt nun seinerseits wieder das Hauptgebäude auf der Parkseite und verleiht ihm neuen Glanz.
Blick auf die neue Terrasse des
Trakehner Schlosses
Erfreulicherweise ist das ehemalige Reitburschenhaus ähnlich wie das Trakehner Schloss und das Trakehner Tor von Zerstörungen des letzten Krieges verschont geblieben. In jenem Gebäude waren die sog. Reitburschen untergebracht, junge Männer und Auszubildende, die als mutige Reiter im Jagdstall unverzichtbar waren und dort ihren Dienst taten. Heute dient das Reitburschenhaus als Schulgebäude. Bislang wurde es im Winter überaus kostenaufwendig mit Elektroöfen geheizt. Als auf Initiative der Tietze-Stiftung hin eine völlig neue komplette zentrale Heizungsanlage in der baustilgerecht wieder hergerichteten Remise für alle Schulgebäude gebaut worden war, lag es nahe, auch das Reitburschenhaus daran anzuschließen. Dies war aber zunächst unterblieben, weil entgegen der Absprache die zuständige russische Kreisverwaltung untätig geblieben war. Nun ist aber doch die russische Verwaltung im letzten Jahr aktiv geworden und hat die Heizung im Reitburschenhaus völlig neu installiert und an das zentrale Kesselhaus angeschlossen. Die Samskovskaja- Schule mit seinen fast dreihundert Schülern ist mittlerweile von seinen baulichen Voraussetzungen her betrachtet dank des umfangreichen finanziellen Engagements der Tietze- Stiftung in enger Zusammenarbeit mit dem Trakehnenverein sehr viel moderner geworden.
Neu installierte Heizungsanlagen im
ehemaligen Reitburschenhaus
Im vergangenen Jahr ist Herr Bilinskij als Vorsitzender des Rates der Abgeordneten und Bürgermeister von Trakehnen (Jasnaja Poljana) ausgeschieden und an seine Stelle ist Herr Vladimir Sudiyan getreten. Letzterer ist Inhaber des Gasthauses Alte Apotheke in Trakehnen und ist der Kooperation der Samskovskaia- Schule mit dem Trakehnenverein bislang gut gesonnen. Auch in der Besetzung des Landratsamtes in Nestorov hat es einen Wechsel gegeben. An die Stelle von Herrn Kutin ist nun sein bisheriger Vertreter Herr Eduard V. Starkov getreten Mit dieser Neubesetzung maßgeblicher Ämter besteht zumindest die Hoffnung, dass sich künftig einige Vorhaben leichter verwirklichen lassen.
Dr. Horst Willer (Januar 2020)
Die Firma Kohorst Reisen aus Dinklage bietet auch im Jahr 2020 wieder Reisen (nicht nur) für Pferdeliebhaber ins ehemalige Ostpreußen an. Anfang Mai und Mitte September finden die Reisen mit Stationen u.a. in Gallingen, Weedern und Trakehnen statt.
Wie bereits in der Vergangenheit werden die Reisenden auch diesmal wieder vom ausgewiesenen Trakehner-Experten und Buchautor Erhard Schulte begleitet.
Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem Flyer (=> hier) bzw. der Webseite des Veranstalters (http://www.kohorst-reisen.de).
Am 20. Juli ist Wolfgang Tietze im Alter von 79 Jahren - bis dahin von seiner Familie stets treu umsorgt – in seinem Heimatort Ascheberg / Westf. gestorben. Damit schloss sich der weit gesteckte Lebenskreis eines Menschen, der im Jahr 1940 in Breslau /Schlesien geboren wurde. Gegen Kriegsende musste seine Familie wie viele ihrer Landleute die Heimat verlassen und gen Westen flüchten. Seine spätere Frau, Inge Tietze geb. Ottenberg, stammte aus Trakehnen, dem früheren Kreisen Stallupönen, und hatte ebenfalls als Kind zusammen mit ihren Eltern Flucht und Vertreibung erleiden müssen. Nach erfolgreicher Schulzeit erlebte Wolfgang Tietze seinen beruflichen Aufstieg in der internationalen Pharmabranche. Die späteren vielfältigen Erfolge auf seinem bisherigen Lebensweg sind ihm keineswegs in den Schoß gefallen, im Gegenteil – sie waren das Ergebnis unermüdlichen persönlichen Einsatzes. Wolfgang Tietze engagierte sich dann auch in der Kommunalpolitik und war einige Jahre Stellvertretender Landrat im Kreis Coesfeld. Dieses Amt als Protestant im katholischen Münsterland zu begleiten, spricht ganz besonders für seine hohen menschlichen Qualitäten. Für die erfolgreiche Wahrnehmung vieler öffentlicher Ämter wurde er mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein- Westfalen geehrt.
Wolfgang Tietze (1940-2019)
Im Jahr 2007 entschied sich das Ehepaar Tietze, einen großen Teil ihres Vermögens in eine Stiftung einzubringen, um mit Fördergeldern etwas zum Wohl der Gesellschaft zurückzugeben. So hat die Inge und Wolfgang Tietze Stiftung in den letzten Jahren im wahrsten Sinne des Wortes viele gute Werke vollbracht, indem sie zahlreiche Projekte im kulturellen und sozialen Bereich, insbesondere auch in der Jugend- und Bildungsarbeit, gefördert haben. Jahr 2006 konnte der lange gehegte Wunsch des Ehepaares Tietze, nach einem ersten Versuch im Jahr 1991 erneut an den Geburtsort von Inge Tietze zurückzukehren, verwirklicht werden .Sie beteiligten sich an einer Gruppenreise in die Masuren und den russischen Teil Ostpreußens und gelangten auch nach Trakehnen. Der Besuch dort, wo sie gleich freundlichen Kontakt mit der Lehrerschaft und den Schülern fanden, die seit vielen Jahren im ehemaligen Landstallmeisterhaus, Trakehner Schloss genannt, beheimatet sind, hatte es dem Ehepaar Tietze angetan und sollte nicht ohne Folgen bleiben. Der Vorstand des Trakehnenvereins war sehr erfreut darüber, in Inge und Wolfgang Tietze Gleichgesinnte gefunden zu haben, die dann im Jahr 2008 auch Mitglieder unseres Trakehnenvereins wurden. Wolfgang Tietze hat fortan an jeder erweiterten Vorstandssitzung und Jahresmitgliederversammlung Vereins teilgenommen und war immer ein guter Ratgeber.
Ehepaar Tietze entdeckt ihr Herz für Trakehnen
Das Ehepaar Tietze war sich schnell bewusst geworden, dass die Schüler und Schülerinnen sowie die Lehrkräfte, die Ihnen offenen Herzens begegnet waren, auch ihre Unterstützung brauchen konnten. Auch für die weitere bauliche Sanierung des Trakehner Schlosses und seiner Nebengebäude waren sie bereit, erhebliche finanzielle Mittel aus ihrer Stiftung bereit zu stellen.
Wolfgang Tietze kam in den Verhandlungen mit den russischen Behörden seine langjährige Berufs- und Lebenserfahrung sehr zu Gute. Zunächst sollten die jungen Menschen, die Schüler und Schülerinnen, eine besondere Förderung erfahren. Darüber hinaus wurden Fördermittel für die Weiterbildung des Lehrerpersonals und die Beschaffung von Lehr- und Lernmitteln zur Verfügung gestellt An den Schulgebäuden hatte der Zahn der Zeit genagt und waren beileibe noch nicht alle Mängel behoben. Schon bald wurden die dringendsten Reparaturarbeiten angegangen: Angefangen von der Isolierung des Hauptgebäudes, der Erneuerung der Elektroanlage in dessen Innenräumen , dem Einzug einer neuen Decke in dessen linken Flügel, der Generalüberholung der Heizung und Innenräume im Internatsgebäude, dem Bau einer Notausgangstreppe am zweiten Schulgebäude, dem ehemaligen Reitburschenhaus, bis hin zur ordnungsgemäßen Befestigung der Wege zur Turnhalle und zum Internat sowie der baulichen Neugestaltung des Inneren der Turnhalle. Da von russischer Seite geplant war, die Schule in Trakehnen zu schließen und nach Ebenrode zu verlegen und es keine Nachnutzung gab, wären die dann nicht mehr genutzten Gebäude verfallen. Um dies zu verhindern, hat sich die Tietze Stiftung in den Jahren 2010/11 durch weitere Ausbau-und Renovierungsarbeiten mit dem zuständigen Landrat auf eine weitere Nutzung der Gebäude für schulische Zwecke geeinigt.
So wurde dann in der Folgezeit in der total erneuerten Remise eine zentrale Heizungsanlage gebaut und im 1. Stock des rechten Flügels drei Wohnungen für junge Lehrkräfte ausgebaut. In der jüngeren Vergangenheit ist dann auch auf Initiative der Inge und Wolfgang Tietze Stiftung weiterhin viel Positives in Trakehnen geschehen. Die Fassaden des Trakehner Schlosses wurden erneut vollständig renoviert. Die zahlreichen Besucher waren freudig überrascht zu sehen, dass die Auffahrt und ursprüngliche Ziermauer vom Trakehner Tor zum Haupteingang hin vor dem Trakehner Schloss in ihrer ehemaligen Ausprägung wieder hergerichtet war. Im Hauptgebäude konnten zudem alle Räume mit neuen Heizkörpern ausgestattet und über Kupferrohre mit dem Heizungssystem des Kesselhauses in der Remise verbunden werden. Zuvor wurden die Räume sehr kostenaufwendig mit Elektroaggregaten geheizt. Bei näherem Hinsehen stellte sich heraus, dass vor allem in den Räumen des linken Flügels die Fenster in einem sehr desolaten Zustand waren. Daraufhin entschieden Inge und Wolfgang Tietze kurzerhand, in den entsprechenden Räumen insgesamt 15 Fenster durch neue zu ersetzen. Schließlich wurde in diesem Jahr die Terrasse und Freitreppe am Hauptgebäude zur Parkseite total erneuert. Die mit den vielfältigen Baumaßnahmen verbundenen Abstimmungsgespräche mit der Schulleitung, den zuständigen russischen Behörden, den Planungs- und Bauunternehmen haben es immer wieder erforderlich gemacht, dass sich Wolfgang Tietze, sehr oft auch zusammen mit seiner Frau, immer wieder auf den Weg in den Oblast Kaliningrad machen musste. Umso bewundernswert ist die Tatsache, dass das Ehepaar Tietze in dieser Hinsicht keine Anstrengungen und Mühen gescheut hat.
Wolfgang und Inge Tietze (l.) im Gespräch mit den russischen Behördenvertretern und der Schulleitung
Besonderen Dank an Wolfgang und Inge Tietze
Ihre Liebe und Verbundenheit zur ehemaligen Heimat ihrer Vorfahren war eine maßgeblich Motivation, sich qua ihre Stiftung auch finanziell hinsichtlich der Erhaltung von anderen Kulturdenkmälern , so durch die Teilsanierung der Gumbinnener Kirche, zu engagieren und außerdem humanitäre Hilfe in verschieden Projekten in jener Region zu leisten Ihre Wiederaufbauarbeit in den ehemaligen deutschen Ostgebieten ist umso höher einzuschätzen, als Sie in ihrem persönlichen Leben durch Flucht und Vertreibung zusammen mit ihren Eltern viel Leid erfahren haben.
Wolfgang Tietze zusammen mit seiner Frau hat sich über viele Jahre hinweg im Interesse des Trakehnenvereins als überaus großzügige und opferbereite Mäzene erwiesen. Ihnen und ihren Anstrengungen ist es maßgeblich zu verdanken, dass das hippologische Kulturdenkmal, heute nur noch repräsentiert durch das Trakehner Schloss, das Trakehner Tor und einige Nebengebäude, der Nachwelt erhalte werden konnte. Der Trakehnenverein mit seinen Mitgliedern und seinem Vorstand möchte hiermit dem Ehepaar Tietze und ihrer Stiftung gegenüber für all` das, was sie bislang zur Erhaltung des kulturellen Erbes in Trakehnen geleistet haben ihren aufrichtigen Dank bekunden Unsere gemeinsamen Ziele in Trakehnen haben uns zusammengeführt. Insofern verbindet uns viel Gemeinsames, das hoffentlich weiterträgt: Uneigennütziges Eintreten für ein besseres gegenseitiges Verstehen von Russen und Deutschen und für die Bewahrung kulturellen Erbes im ehemaligen Ostpreußen.
Der Vorstand des Trakehnevereins, alle seine Mitglieder und Freunde des Trakehner Pferdes, die Herrn Wolfgang Tietze gekannt haben und/oder ihm freundschaftlich verbunden waren, werden ihm in Dankbarkeit stets ein treues Gedenken bewahren.
Dr. Horst Willer (August 2019)
Einladung zur Mitgliederversammlung 2019
In der Vergangenheit fanden die jährlichen Mitgliederversammlungen anlässlich des Trakehner Hengstmarktes in Neumünster statt. Aufgrund der unvermeidlichen Überschneidungen mit interessanten züchterischen Veranstaltungen war die Beteiligung an der Jahresversammlung des Trakehnenvereins leider oft sehr gering. Insofern hat sich der Vorstand des Trakehnenvereins entschieden, in diesem Jahr die Zusammenkunft in Warendorf anlässlich des Reitpferdechampionats anzuberaumen.
Alle Mitglieder und Freunde des Trakehnenvereins sind zur
Jahreshauptversammlung
am Freitag, den 6. September 2019
in der DEULA Warendorf, Dr. Rau- Allee 71, 48231 Warendorf
11.00 bis 13.00 Uhr
Tagesordnung:
1. Begrüßung
2. Totenehrung
3. Tätigkeitsbericht des Vorstandes
4. Bericht der Kassenprüfer
5. Entlastung des Vorstandes
6. Mittagspause
7. Neuwahlen Vorstand
8. Verschiedenes
Entsprechend der Satzung können Ergänzungen zur Tagesordnung von Mitgliedern mindestens 8 Tage vor der Versammlung schriftlich beim Vorstand eingereicht werden.
Der Tagungsort befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Austragungsort des Reitpferdechampionats.
Der Vorstand des Trakehnenvereins : Prof. Dr. Dr. Jürgen Bloech, Daniela Wiemer, Bernd Klausing
NEW => Hier können Sie das Protokoll einsehen
Weitere Restaurierungsarbeiten am Trakehner Schloss
Auch wenn das ehrwürdige Trakehner Schloss dank vielfältiger Renovierungsarbeiten nun wieder einen herrlichen Anblick bietet und wieder viele Besucher anlockt, so sind immer noch im Umfeld des Hauptgebäudes einzelne Restaurierungsarbeiten zu leisten. So soll nun in den Sommerferien die ehemalige Terrasse, die auf der Ostseite hinaus in den Park führt, erneuert werden. Auch diesem Bauprojekt hat sich die Tietze Stiftung angenommen und Ende vergangenen Jahres dazu ein Förderantrag beim Bundesministerium für Kultur und Medien (BKM) gestellt. Kurz nachdem dieser erfreulicherweise positiv beschieden war, haben sich Wolfgang und Inge Tietze wie schon so oft auf den Weg nach Trakehnen gemacht, um dort mit der Schulleitung, dem Bürgermeister und Landrat von Nestorov die Einzelheiten für die Ausschreibung des Bauprojekts zu klären.
Da die beiden genannten Ämter personell neu besetzt worden sind, lernten Herr und Frau Tietze sowohl den neuen Bürgermeister, Herrn Vladimir V. Sudijan , als auch Herrn Eduard V. Starkow als Nachfolger von Herrn Kutin näher kennen. Beide freuten sich über den Besuch aus Deutschland und begrüßten die erneute bauliche Initiative in diesem Fall zur Erneuerung der Terrasse. In der Vergangenheit hatte die russische Seite zugesagt, ihrerseits die Kosten für die Neuinstallation der Heizungsanlage im ehemaligen Reitburschenhaus (heute ein zweites Internatsgebäude) zu übernehmen. Auf Nachfrage, ob die Finanzierung dazu gesichert sei, wurde Herrn Tietze zugesichert, dass die Arbeiten an der Komplettierung der Heizungsanlage für alle Schulgebäude bis Ende 2020 abgeschlossen sein sollen.
Für Herrn und Frau Tietze war die Begegnung mit den verantwortlichen russischen Gesprächspartnern insofern recht erfreulich, als sie ihnen eigene Vorschläge zur Verbesserung der Infrastruktur in Trakehnen vortrugen. Die entsprechenden Planungen dazu wurden anhand einer Power Point Präsentation verdeutlicht. Bürgermeister Sudijan hofft, sich die hierfür erforderlichen Finanzmittel im Rahmen eines Wettbewerbs, der vom Gouverneur in Kaliningrad entschieden wird, zu erschließen.
Der Trakehnenverein möchte auch diesmal Herrn und Frau Tietze für ihren unermüdlichen Einsatz zur Erhaltung des ehemaligen Landstallmeisterhauses in Trakehnen danken.
(Dr. Horst Willer, Mai 2019)
Folgende Grüße erreichten uns zum Jahreswechsel aus der Schloßschule:
Geehrter
Herr Klausing
und Herr Bloech und alle Mitglieder
des
Vereins!
Wir
bedanken
uns
recht
herzlich
bei Ihnen
fuer Ihre finanzielle Hilfe, die Sie unserer Schule
und
unseren
Schuelern
zu den Weihnachten und zum Neujahr geleistet haben! Dank
dieser Hilfe
wurden
fuer die
Schueler der Schule
und fuer diejenigen
Schueller,
die am
Weihnachtsnachmittag beteiligt
waren,
suesse Geschenke gekauft. Fuer die Schueler war
das
eine grosse
Freude
und sie sind Ihnen
sehr
dankbar
dafuer.
Mit
besten Weihnachts-und Neujahrglueck wuenschen
die
Schuldirektorin
und das ganze
Lehrer - und
Schuelerkollektiv!
Die Firma Kohorst Reisen aus Dinklage bietet auch im Jahr 2019 wieder Reisen (nicht nur) für Pferdeliebhaber ins ehemalige Ostpreußen an. Im April und September findet die Reise mit Stationen u.a. in Schlobitten, Weedern und Trakehnen statt.
Wie bereits in der Vergangenheit werden die Reisenden auch diesmal wieder vom ausgewiesenen Trakehner-Experten und Buchautor Erhard Schulte begleitet.
Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem Flyer (=> hier) bzw. der Webseite des Veranstalters (http://www.kohorst-reisen.de).
Ein Reisebericht von Petra Greßus
Über den Heimatbrief der
Kreisgemeinschaft Ebenrode (Stallupönen) - unser
Vorstandmitglied D. Wiemer ist auch dort verantwortlich aktiv:
http://www.kreis-ebenrode.de - erreichte uns ein Bericht
über eine Reise in den Kaliningrader Oblast im letzten Jahr.
Die Verfasserin stellt den Bericht, der sich
an die Leser des Heimatbriefes richtet, hier zur Verfügung, um ggf.
auch weitere Interessierte zu einer solchen Reise anzuregen
und dabei unter anderem auch Trakehnen und sein Museum zu
besuchen.
Der Bericht kann hier eingesehen werden.
Bauliche Erneuerungen in Trakehnen im Jahr 2018
Der Verein der Freunde und Förderer des ehemaligen Hauptgestüts Trakehnen e. V. (Trakehnenverein) und die Inge und Wolfgang Tietze Stiftung haben bereits in der Vergangenheit große Anstrengungen unternommen, durch vielfältige bauliche Erneuerungsmaßnahmen das hippologische Kulturdenkmal, heute nur noch repräsentiert durch das Trakehner Schloss und einige Nebengebäude, der Nachwelt zu erhalten. Da geplant war, die Schule in Trakehnen zu schließen und nach Ebenrode zu verlegen und es keine Nachnutzung gab, wären die dann nicht mehr genutzten Gebäude verfallen. Um dies zu verhindern, hat sich die Tietze Stiftung in den Jahren 2010/11 durch Ausbau-und Renovierungsarbeiten mit dem zuständigen Landrat auf eine weitere Nutzung der Gebäude für schulische Zwecke geeinigt. Aufgrund nicht mehr hinnehmbarer Verfehlungen der Schulleiterin, Frau Elena Sanjuk, mussten sowohl die Bezuschussungen als auch die Baumaßnahmen 2011 durch die Tietze Stiftung bedauerlicherweise eingestellt werden. Da Frau Sanjuk erst Ende letzten Jahres mit über 70 Jahren in den Ruhestand versetzt wurde und mit Frau Marina Lyssenkowa eine recht kooperative Nachfolgerin benannt worden ist, waren für die Tietze Stiftung dann erst wieder die Voraussetzungen gegeben, sich erneut in Trakehnen persönlich und mit der Bereitstellung entsprechender Geldbeträge einzubringen.
So ist auf deren Initiative hin in diesem Jahr wieder viel Positives in Trakehnen geschehen. Die zahlreichen Besucher waren freudig überrascht zu sehen, dass die Auffahrt und ursprüngliche Ziermauer vom Trakehner Tor zum Haupteingang hin vor dem Trakehner Schloss in ihrer ehemaligen Ausprägung wieder hergerichtet war. Im Hauptgebäude konnten zudem alle Räume mit neuen Heizkörpern ausgestattet und über Kupferrohre mit dem Heizungssystem des Kesselhauses in der Remise verbunden werden. Zuvor wurden die Räume sehr kostenaufwendig mit Elektroaggregaten geheizt. Bei näherem Hinsehen stellte sich heraus, dass vor allem in den Räumen des linken Flügels die Fenster in einem sehr desolaten Zustand waren. Somit bestand die Gefahr, dass die neuen Heizkörper einfrieren und die Wärmeverluste zu hoch sein könnten. Daraufhin entschieden Inge und Wolfgang Tietze kurzerhand, in den entsprechenden Räumen insgesamt 15 Fenster durch neue zu ersetzen.
Für die Finanzierung all` dieser Renovierungsmaßnahmen sei der Tietze Stiftung seitens des Trakehnenvereins an dieser Stelle vielmals gedankt.
Nicht zuletzt mit diesen Renovierungsmaßnahmen wurde dem ehemaligen Landstallmeisterhaus, das bereits um das Jahr 1790 herum gebaut worden ist, ein Teil seiner ursprünglichen Ausstrahlung und Würde zurückgegeben.
So ist das Ehepaar Tietze, über die bereits in diesem Jahr auf unsere Homepage berichtet wurde (s. Inge und Wolfgang Tietze auf den Spuren ihrer Vorfahren), in diesem Jahr insgesamt viermal von ihrem Heimatort nach Trakehnen hin-und hergefahren, um sowohl mit der zuständigen Kreisverwaltung in Nesterov als auch mit der Schulleitung in Trakehnen sowie den beauftragten Baufirmen alle Einzelheiten der Durchführung der genannten baulichen Erneuerungsarbeiten zu besprechen und zu klären. Schon allein dies verdient höchsten Respekt und große Dankbarkeit. Dabei machte das Ehepaar Tietze die Erfahrung, dass auch in Russland die Verwaltungsvorschriften immer komplizierter geworden sind. Zudem erwiesen sich die Fahrten mit dem eigenen PKW immer zeitaufwendiger wegen der zahlreicher geworden Baustellen und Unfälle.
Dem aufmerksamen Besucher oder
Beschauer der wieder neu erstellten Ziermauer gibt
sicherlich die Zahl 1895 auf den beiden Söllern insofern ein
Rätsel auf, was sie wohl aussagen dürfte. Sicherlich gibt es
unter den Trakehnen Fans Sachkundige, die diese Frage leicht
beantworten können. Welche der drei folgenden Antworten ist
richtig?
1. Wurde in jenem Jahr in Trakehnen die halbe Elchschaufel
als offizielles Brandzeichen eingeführt?
2. Wurde damit signalisiert, dass bereits Ende des 19.
Jahrhunderts in Trakehnen mit der Prüfung des Nachwuchses im
Jagdfeld eine neue züchterische Ära eingeläutet wurde.
3. Wurde 1895, als mit dem Bau des Neuen Hofes im nahen
Umfeld des Trakehner Schlosses begonnen wurde, auch diese
Ziermauer erstmalig errichtet.
Eine dieser Fragen ist richtig. Antworten werden gern entgegengenommen (dr.horst.willer@t-online.de)
(Dr. Horst Willer, November 2018)
Vorankündigung zur Mitgliederversammlung 2018
Am 29.09.2018 findet ab 11 Uhr im Ostpreussischen Landesmuseum in der Heiligengeiststraße 38 in Lüneburg die diesjährige ordentliche Mitgliederversammlung des Trakehnenvereins statt.
Folgende Tagesordnungspunkte sind vorgesehen:
1) Begrüßung und Eröffnung
2) Aktuelles aus Trakehnen
3) Bericht des Vorstandes
4) Bericht der Kassenprüfer
5) Entlastung des Vorstandes
6) Verschiedenes
7) Besichtigung des Landesmuseums
Die Tagesordnung kann zu Beginn der Mitgliederversammlung geändert
werden. Anträge sind bis 14 Tage vorher schriftlich bei der
Geschäftstelle einzureichen.
i.A. B. Klausing
Schatzmeister
=> Hier können Sie
das Protokoll einsehen
Und immer wieder
führt der Weg Sie nach Trakehnen -
Inge und Wolfgang Tietze auf den Spuren ihrer Vorfahren

Die Ottensbergs waren in Trakehnen eine große Sippe und Pferdeleute durch und durch. Karl Ottenberg war als Oberstutmeister lange Jahre Leiter der berühmten Braunen Herde in Kalpakin. Sein Bruder, Johann, Vater von Franz Ottenberg, war in gleicher Funktion Stutmeister bei der Fuchsherde in Bajorgallen. Olympiade 1936 in Berlin: Die großartigen Erfolge der Trakehner Pferde in der Military und der Dressur waren in aller Munde. Sie hatten mit ihren Reitern acht Medaillen errungen, darunter vier Goldmedaillen. Eindrucksvoller konnte das große sportliche Leistungsvermögen dieser Trakehner Rasse nicht unter Beweis gestellt werden. Aus jenem Anlass hatte das Preußische Hauptgestüt Trakehnen zehn hochwertige Verkaufspferde nach Berlin in die Nähe der Berliner Deutschlandhalle entsandt. Ihr Betreuer war der junge Gestütswärter Franz Ottenberg. Von dieser verantwortungsvollen Mission, die ihm ermöglichte das reitsportliche Großereignis in Berlin mitzuerleben, schwärmte Franz Ottenberg später noch, als er nach dem Ende des Krieges wieder als Gestütsleiter im Vollblutgestüt Moormann in Werne Fuß fassen konnte.


Der Besuch in Trakehnen hatte es dem Ehepaar Tietze angetan und sollte nicht ohne Folgen bleiben. Sie waren sich bewusst geworden, dass die Schüler und Schülerinnen sowie die Lehrkräfte, die Ihnen offenen Herzens begegnet waren, auch ihre Unterstützung brauchen konnten. „Es war getan fast eh gedacht“: Wolfgang und Inge Tietze gründeten eine Stiftung, in die sie einen großen Teil ihres Vermögens einbrachten. Damit waren die Voraussetzungen für ein umfangreiches Hilfsprogramm zugunsten der Realschule in Jasnaja Poljana geschaffen. Wolfgang Tietze, der langjährig erfolgreich in der Pharmaindustrie tätig gewesen war und sich zudem über zwanzig Jahre hinweg ehrenamtlich als stellvertretender Landrat im Kreis Coesfeld eingebracht hatte, kam dann in den Verhandlungen mit den russischen Behörden seine langjährige Berufs- und Lebenserfahrung zu Gute. An seiner Seite hatte er jenen bereits erwähnten Jurij Urikov. Vertragspartner war die Kreisschulverwaltung in Nestorow, früher Stallupönen, vertreten durch den amtierenden Landrat Oleg Kutin. Zunächst sollten die jungen Menschen, die Schüler und Schülerinnen, eine besondere Förderung erfahren. Dabei ging es um stattliche finanzielle Zuwendungen für die Weiterbildung des Lehrerpersonals und die Beschaffung von Lehr- und Lernmitteln sowie für Stipendien von 6 Lehramtsstudierenden für den Zeitraum von 2010 bis 2018. Der Vorstand des Trakehnenverein war auch sehr erfreut darüber, in Inge und Wolfgang Tietze Gleichgesinnte gefunden zu haben, die dann im Jahr 2008 auch Mitglieder des Vereins wurden.

Bedauerlicherweise hat die Schuldirektorin, Frau Elena Sanjuk ihren Gönnern und Mäzenen gegenüber nicht das Verständnis aufgebracht, dass erforderlich gewesen wäre, so dass kaum überbrückbaren Verstimmungen nicht ausblieben und die Tietze-Stiftung sich schließlich veranlasst sah, sich in ihrem großen Engagement aus Trakehnen zurückzuziehen. Da Frau Sanjuk erst Ende letzten Jahres mit über 70 Jahren in den Ruhestand versetzt wurde und nun mit Frau Marina Lyssenkowa, eine recht kooperative Nachfolgerin benannt worden ist, sind für die Tietze Stiftung jetzt erst wieder die Voraussetzungen gegeben, sich erneut in Trakehnen einzubringen.

Dr. Horst Willer (März 2018)
Spendenaufruf:
Bitte helfen Sie uns bei der Bewahrung und Sicherung des
hippologischen Kulturerbes Trakehnen. Über neue Mitglieder
(Jahresbeitrag 40,- Euro) würden wir uns freuen und für
Spendenbeiträge sind wir dankbar.
Verein der Freunde und Förderer des ehemaligen Hauptgestüts
Trakehnen e.V. 1. Vorsitzender Herr Prof. Dr. Dr. Jürgen
Bloech, Anschrift des Geschäftsführers und Schatzmeisters:
Bernd Klausing, Bahnhofstrasse 5, 31832 Springe, Tel.
+49(0)5041-5052, Fax:+49(0) 5041-1330, E-Mail:
b.klausing@klausing.lvm.de Homepage: www.trakehnenverein.
Bankverbindung: Sparkasse Südholstein; Kontonummer: 284726;
Bankleitzahl: 23051030 IBAN DE 6823051030000284726 SWIFT-BIC
NOLADE21SHO
Neue Schuldirektorin in Trakehnen
Der Trakehnenverein kann auf viele Jahre einer guten Zusammenarbeit mit der im Trakehner Schloss beheimateten Haupt- und Realschule zurückblicken. Einen wesentlichen Anteil daran hat die Schulleitung in der Person von Frau Direktorin Elena Sanjuk zusammen mit ihren Lehrkräften. Kürzlich erreichte uns die Nachricht, dass Frau Sanjuk zum Jahreswechsel mit über 70 Jahren in den verdienten Ruhestand getreten ist. Mit ihr hatte Anfang der 90-er Jahre unser damaliger 1. Vorsitzender des Trakehnenvereins, Herr Klaus Hagen, seine ersten Begegnungen. Wir sind Frau Sanjuk dankbar dafür, dass sie damals unser Angebot, ihr bei der ersten baulichen Renovierung des ehemaligen Landstallmeisterhause finanziell zu helfen, gern angenommen haben. Bei der vollständigen Erneuerung der Dächer hat sie neben ihrer Tätigkeit als Schuldirektorin persönlich die Bauleitung übernommen. Ohne ihre bereitwillige Kooperation und die Mitwirkung der örtlichen russischen Behörden wären in der Folgezeit auch weitere wichtige Sanierungsarbeiten am Trakehner Schloss, dem ehemaligen Reitburschenhaus, dem Trakehner Tor sowie die Einrichtung und Pflege des Museums nicht möglich gewesen. Im Jahr 2007 konnte auf ihre Einladung hin und unter Beteiligung des Trakehnenvereins in Trakehnen erstmalig wieder nach dem 2. Weltkrieg das 275-jährige Gründungsjubiläum des ehemaligen Hauptgestüts gefeiert werden. Zu der Festveranstaltung waren mehr als 120 Gäste aus ganz Europa gekommen. Für ihren Beitrag dazu und das gute Gelingen der Festveranstaltung möchten wir ihr hiermit nochmals herzlich danken. Nicht unerwähnt bleiben sollten die zahlreichen deutsch/russischen Schülerbegegnungen, deren Gelingen für Sie auch stets ein persönliches Anliegen war. Für die künftigen Jahre und speziell für das Neue Jahr wünscht ihr der Trakehnenverein alles erdenklich Gute.
Frau Marina Lysenkowa (1.v.l.), Landrat Oleg Kutin (3.v.l.)
Mit Beginn des Neuen Jahres wurde die Leitung der Samskovskaja- Schule Frau Marina Lysenkowa übertragen. Bisher war sie bereits an der Schule tätig und ist mit den dortigen täglichen Herausforderungen bestens vertraut. Da sie sich im Laufe der Jahre die allseitige Anerkennung ihrer Kollegen und Kolleginnen erworben hat, dürfte ihr der Einstieg in das neue Amt nicht allzu schwer fallen. Wir seitens des Trakehnenvereins möchten auch in Zukunft mit der neuen Schulleiterin konstruktiv zusammen arbeiten, zumal immer wieder bauliche Erneuerungen erforderlich werden. Auch weitere deutsch/russische Begegnungen liegen uns am Herzen. Wir hoffen und vertrauen darauf, dass wir in Frau Marina Lysenkowa eine Ansprechpartnerin finden, die stets ein offenes Ohr für unsere Anregungen und gemeinsame Vorhaben hat, gratulieren ihr zu ihrem neuen Amt und wünschen ihr für ihre neue Tätigkeit gutes Gelingen und eine glückliche Hand.
Dr. Horst Willer (Januar 2018)
Weihnachtsfeier in Trakehnen 2018
Auch in diesem Jahr erreichten uns von der Haupt- und Realschule in Trakehnen eine Dankesbrief und einige schöne Bilder von der Weihnachtsfeier, die dort religionsbedingt erst zu Beginn des Neuen Jahres stattfindet. Die Schüler und Schülerinnen sind hoch erfreut über die Weihnachtstüten, gefüllt mit allerlei Süßigkeiten, die ihnen der Trakehnenverein auch diesmal spendiert hat. Diese Weihnachtsgratifikation von unserer Seite hat schon Tradition und findet schon seit einigen Jahren bei den Schülern/innen und dem Lehrerkollegium großen Anklang. Von ihnen erfahren wir viele Zeichen der Dankbarkeit für jene kleinen Geschenke freundschaftlicher Verbundenheit.
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Die Firma Kohorst Reisen aus Dinklage bietet auch in diesem Jahr wieder Reisen (nicht nur) für Pferdeliebhaber ins ehemalige Ostpreußen an. Im April und September findet die klassiche Reise mit Stationen u.a. in Georgenburg und Trakehnen statt. Für den Mai ist eine zusätzliche Reise mit erweiterter Route über die Kurische Nehrung nach Litauen und dem Besuch des Gestütes Nemunas geplant.
Wie bereits in der Vergangenheit werden die Reisenden auch diesmal wieder vom ausgewiesenen Trakehner-Experten und Buchautor Erhard Schulte begleitet.
Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem Flyer (=> hier) bzw. der Webseite des Veranstalters (http://www.kohorst-reisen.de).
Allen Mitgliedern, Freunden und Förderern des Vereins ein friedvolles Weihnachtsfest sowie
die besten Wünsche für ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2018!
Herr Klaus Hagen war sehr gerührt und den Tränen nahe, als ihm anlässlich der Feierstunde zum 275-jährigen Gründungsjubiläum des preußischen Hauptgestüts Trakehnen im heutigen Jasnja Poljana, aus der Hand der damaligen Präsidentin des Trakehner Verbandes, Frau Petra Wilm, die Freiherr-von-Schrötter-Medaille verliehen wurde. Es ist die höchste Auszeichnung, die der Trakehner Verband zu vergeben hat.
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Herr Klaus Hagen, Hof Borstel, Bispingen, der im Jahr 1932 in Insterburg geboren wurde, hat wahrlich diese Würdigung verdient. Bereits in jungen Jahren wurde er als gebürtiger Ostpreuße Mitglied des Trakehner Verbandes. Als Gründungsmitglied und 1. Vorsitzender unseres „Vereins der Freunde und Förderer des ehemaligen Hauptgestüt Trakehnen“ -Trakehnenverein- hat Herr Hagen seit dem Jahr 1993 mit großem persönlichen Einsatz die Geschicke des Fördervereins bis zum Jahr 2007 geleitet Mit seiner ehrenamtlichen Arbeit und in fruchtbarer Kooperation mit der Schule in Jasnaja Poljana hat er sich große Verdienste erworben.
Am 24. September ist Herr Hagen im Alter von 85 Jahren in seinem Heimatort Bispingen gestorben. |
Er war nicht nur ein sehr erfolgreicher Züchter mit eigener Hengsthaltung und sechs gekörten Hengsten- darunter zwei Reserve-Sieger-, sondern übernahm im Dienste des Trakehner Verbandes auch verschiedene Ehrenämter. So war er von 1979 bis 1994 im Vorstand und zeitweise als Delegierter des Zuchtbezirks Niedersachsen-Hannover tätig. Mitte der 70-er Jahre gehörte er als stellvertretendes Mitglied der Körkommission an. Auch die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) wusste sein langjähriges ehrenamtliches Engagement in ihren Reihen zu schätzen und zeichnete Klaus Hagen 1996 mit dem Carl-Theodor-Schneider-Preis, der höchsten Auszeichnung für DLG-Tierzüchter, aus.
Trakehnen ist wieder ein begehrtes Reiseziel. Das Trakehener Schloss und das Reitburschenhaus konnten durch umfangreiche Renovierungsarbeiten vor dem endgültigen Verfall bewahrt werden. Die darin beheimatete Schule mit ihren Schülern und Lehrekollegium möchten die guten persönlichen Kontakte zu uns Deutschen nicht mehr missen. Dies alles verdanken wir in den Anfängen der Tätigkeit unseres Trakehnenvereins Klaus Hagen. Ohne sein unerschütterliches Eintreten für uneigennützige Hilfe zugunsten der dort lebenden Menschen und seinen unermütlichen Einsatz bei den baulichen Erneuerungsmaßnahmen, wäre es für die zahlreichen Gäste und Freunde des Trakehner Pferdes nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus anderen Teilen der Welt, nicht möglich gewesen, erstmals wieder nach 1945 am Ursprungsort jenes 275-jährige Gründungsjubiläum freudig zu feiern.
Der Vorstand und die Mitglieder des Trakehnenvereins und Freunde des Trakehner Pferdes sind ihm für seine ehrenamtliche Tätigkeit unendlich dankbar und werden ihm ein treues Gedenken bewahren.
Prof. Dr. Dr. Jürgen Bloech
Trakehnen – Jungzüchter auf den Spuren ihrer Pferde
Vom 26.08. – 02.09.2017 ging es für 36 Jungzüchter auf eine besondere Reise nach Polen – Russland – Litauen. Schon nach den ersten beiden ereignisreichen Tagen, erreichten wir unser großes Ziel: TRAKEHNEN.
Für viele von uns ging damit ein Traum in Erfüllung, haben doch so manche von uns Trakehnerpferde daheim, aus Stutenfamilien deren Ahnen direkt aus Trakehnen stammen. Es schmerzte uns, dass einstige Paradies der Pferde in teilweise sehr baufälligen Zustand oder gar zerfallen vorzufinden. Bei dem Rundgang über das große Gelände wuchs die Wehmut, dass wir die Glanzzeit Trakehnens verpasst haben. Was haben die alten großen Ställe doch für wunderbare Pferde beherbergt, während nun immer deutlicher der Zahn der Zeit an ihnen nagt oder sie als Schaf- bzw. Rinderställe genutzt werden.
Doch zu all der Sentimentalität mischte sich Freude und Hoffnung. Freude über die Bemühungen vieler Menschen das Trakehner Tor, das Reitburschenhaus und das Landstallmeisterhaus zu restaurieren und sanieren. Ebenso erfreulich war es zu sehen, dass die berühmte Tempelhüterstatue nach langen Verhandlungen endlich wieder auf das Landstallmeisterhaus blicken kann. Mithilfe der noch vorhandenen Gebäude und uns bekannten alten Karten und Bildern, konnten wir einen groben Eindruck vom ehemaligen Paradies der Pferde bekommen, sowie den Dimensionen die es ausgefüllt hat.
"Wenn Bäume berichten könnten, was würde die alte Eiche aus ihrer Vergangenheit erzählen?!" - diese Frage stellte sich der ein oder andere von uns, nachdem wir uns um die Ehrfurcht gebietende Eiche hinter Tempelhüter versammelten.
Auf der Rückfahrt nach Gumbinnen durch die berühmte Eichenallee, hatten wir die Möglichkeit das weitläufige Gelände rund um Trakehnen zu bewundern. Vor unserem inneren Auge sahen wir edle Pferde mit erfahrenen Reitern über die Gräben springen und Kutschen auf den Wegen entlang fahren. Die ganzen Erlebnisse der Reise und besonders der Besuch in Trakehnen wird unvergessen sein und uns nachhaltig prägen. Wir verstehen jetzt nicht mehr nur das Pferd, sondern auch das Land dahinter. Indem wir der Tradition verbunden bleiben können wir die Zukunft im Blick behalten.
Wir, die mitgereisten Trakehner Jungzüchter, möchten uns ganz herzlich beim Trakehnenverein bedanken, dass er mit seiner Spende dazu beigetragen hat, uns unseren Traum zu erfüllen.
Sarah Pulz und Sophie Böcker
Einladung zur Jahreshauptversammlung 2017
Am 11.11.2017 findet ab 11 Uhr im Raum Möllering des Bier- und Kaffehauses "Krone", Heiligengeiststr. 39-41 in Lüneburg die diesjährige ordentliche Mitgliederversammlung des Trakehnenvereins statt.
Folgende Tagesordnungspunkte sind vorgesehen:
1) Begrüßung und Eröffnung
2) Feststellung der anwesenden stimmberechtigten Mitglieder
3) Bericht des Vorstandes
4) Kassenbericht
5) Bericht der Kassenprüfer
6) Entlastung des Vorstandes
7) Diskussion und Ausblick auf weitere Aktvitäten in Trakehnen
8) Anträge und Verschiedenes
Die Tagesordnung kann zu Beginn der Mitgliederversammlung geändert werden. Anträge sind bis 14 Tage vorher schriftlich bei der Geschäftstelle einzureichen.
i.A. B. Klausing
Schatzmeister
22.12.2017: Hier kann das Protokoll eingesehen werden
Dachreparatur am Trakehner Schloss
Vor mehr als Zehn Jahren war es dem Trakehnenverein gelungen, mit Fördergeldern der deutschen Bundesregierung und Spenden unserer Mitglieder die Dächer auf dem Hauptgebäude und den Nebengebäuden des ehemaligen Landstallmeisterhause in Trakehnen (jetzt Jasnaja Poljana) total zu erneuern. Leider waren in der jüngeren Vergangenheit an verschiedenen Stellen des Daches sichtbare Schäden aufgetreten.
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Um weitere Folgeschäden für das Denkmal geschützte Gebäude zu vermeiden, hat der Vorstand des Trakehnenvereins im Zusammenwirken mit der Inge und Wolfgang Tietze Stiftung sich entschlossen, die erforderlichen Dachreparaturen durchführen zu lassen. Im Frühjahr wurde der Auftrag an die Firmen KVADR und ASTRATA aus dem Oblast Kaliningrad erteilt Die organisatorische Begleitung oblag der Inge und Wolfgang Tietze-Stiftung.
Jüngst wurde der Auftrag ausgeführt. So wurden eine größere Zahl defekter Ziegel ausgetauscht, die metallenen Anschlüsse an Ziegelmauern und Rohre wieder instand gesetzt, eine neue luft-und dampfdurchlässige Deckschicht verlegt und der Verputz der Belüftungsrohre auf dem Dach ausgebessert.
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Zur Freude der Schüler und Schülerinnen hat sich im letzten Jahr ein Storchenpaar auf einem der Schornsteine häuslich niedergelassen. Auch hatte sich bereits Nachwuchs eingestellt. Die Storcheneltern verteidigten ihre Storchenkinder und ließen, so wird berichtet, keinen der Dachdecker an den Schornstein heran kommen. So kann die Reparatur an diesem Schornstein erst im Spätherbst nachgeholt werden, wenn die Störche zur kommenden Winterzeit ihren üblichen Aufenthaltsort im warmen Süden aufgesucht haben.
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An dieser Stelle sei der Inge und Wolfgang Tietze Stiftung erneut vielmals für ihr finanzielles und organisatorisches Engagement gedankt.
(Dr. Horst Willer Juni 2017)
Post aus Trakehnen
Dankesbrief der Lehrkräfte und Schüler/ Schülerinnen der Real- und Hauptschule in Trakehnen (heute Jasnaja Poljana) an den Trakehnenverein zum Jahresende 2016
Sehr geehrter Herr Prof.
Bloech,
Sehr geehrte Frau Wiemer,
Sehr geehrter Herr Klausing,
liebe Vereinsmitglieder,
Wir haben ihren Weihnachtsbrief erhalten, vielen lieben Dank dafür. Die langjährige Freundschaft und Zusammenarbeit schätzen wir sehr. Im Juni des vergangenen Jahres hat dank ihrer großen Hilfe und dank der guten Kooperation mit der Waldorfschule Dresden der Schüleraustausch stattgefunden. Das war wieder mal ein gelungenes Zusammentreffen, die Kinder und Jugendlichen aus Deutschland und Russland haben viele Freundschaften und Kontakte geknüpft. Der Abschied fiel vielen schwer und war für manche gar schmerzhaft.
Wir sind der Tietze-Stiftung sehr dankbar für die umfangreiche Unterstützung zur Erhaltung des Denkmal geschützten Trakehner Schlosses und für die Renovierung der schönen Fassade Es wäre schön, wenn die noch ausstehenden Erneuerungsarbeiten am Hauptgebäude im Jahr 2017 fortgeführt würden.
Die 1000,- Euro des Trakehnenvereins für die Geschenkaktion anlässlich unsere Weihnachtsfeier wurden von Alexander ( dies ist der Wirt in der Alten Apotheke ) überbracht. Der Umtausch brachte 63 000 Rubel. Dafür haben viele kleine Geschenke in Form von Weihnachtstüten mit vielen verschiedenen Süßigkeiten gekauft. Die Freude war groß, als wir zu Schulbeginn nach den Ferien am 13.01. unser Schulweihnachtsfest feiern und 316 Weihnachtstüten an unserer Schüler und Schülerinnen verteilen konnten. Auch die 42 Lehrer und Lehrerinnen wurden entsprechend beschenkt.
Nehmen sie bitte unsere tiefste Dankbarkeit von all unseren Schülern und Schülerinnen sowie den Lehrkräften entgegen. Wir bedanken uns noch einmal von ganzem Herzen für die Freundschaft, Zusammenarbeit und die Wärme der Mitglieder des Trakehnenvereins.
Wir wünschen Ihnen allen Gesundheit, Glück und alles Gute
Ihre Schule in Trakehnen
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Jahreshauptversammlung 2016
Am 22.10.2016 fand ab 16 Uhr wie gewohnt am Rande des Trakehner Hengstmarktes im Restaurant der Holstenhallendie in Neumünter die diesjährige Mitgliederversammlung des Trakehnenvereins statt.
Folgende Tagesordnungspunkte sind wie vorgesehen behandelt wurden:
1) Begrüßung und Eröffnung
2) Bericht des Vorstandes
3) Kassenbericht
4) Bericht der Kassenprüfer
5) Entlastung des Vorstandes
6) Neuwahl des Vorstandes
7) Verschiedenes
Das Protokoll kann HIER eingesehen werden.
Besondere Auszeichnung für einige
Lehrkräfte der Haupt-und Realschule in Trakehnen/a>
Im vergangenen Jahr wurden in Trakehnen vier Führungspersonen der Samskowskaja- Schule, Frau Sanjuk, Herr Kuznetzow, Frau Vera Lysenkowa und Frau Marina Lysenkowa, für ihre langjährigen Verdienste um das bessere gegenseitige Verständnis von Deutschen und Russen geehrt.
Ihnen wurde nach einer Laudatio von dem deutschen
Generalkonsul Dr. Dr. Rolf Friedrich Krause, Deutsches
Generalkonsulat Kaliningrad (Bild links), jeweils als Zeichen
der Dankbarkeit und Anerkennung eine Urkunde überreicht. An der
speziellen Feierstunde nahmen seitens des Trakehnenvereins die
Herren Prof. Dr. Dr. Jürgen Bloech (Bild rechts) und Leonhard
Thiel sowie Frau Daniela Wiemer teil.
Es war eine freundschaftliche und nette Begegnung,
verbunden mit einem offenen Gedankenaustausch, die mit einem
gemeinsamen Essen in der Alten Apotheke ausklang.
Samskowskaja -Schule gewinnt den
Preis der Schulmuseen
Was wäre Trakehnen, das jetzige Jasnaja Poljana, mit seinem sog. Trakehner Schloss, dem ehemaligen Landstallmeisterhaus, das in den letzten Jahren immer wieder von vielen pferdebegeisterten Touristen aus Deutschland, Russland und der ganzen Welt aufgesucht wurde, ohne sein kleines aber feines Museum. Schon seit geraumer Zeit sind die Bemühungen des Trakehnenvereins und der Lehrkräfte der in jenem Gebäude beheimateten Haupt- und Realschule darauf gerichtet, vor Ort den interessierten Besuchern das ehemalige preußische Hauptgestüt Trakehnen bildhaft zu veranschaulichen und lebendig werden lassen.
Kürzlich erhielt der Trakehnenverein eine freudige Nachricht
aus Trakehnen ((Jasnaja Poljana). Frau Vera Lysenkowa, Lehrerin und
Betreuerin des Museums, hat zusammen mit ihren Schülerinnen mit
großem Erfolg an dem Wettbewerb der Schulmuseen im Oblast
Kaliningrad teilgenommen. Sie gewannen nicht nur den 1. Preis auf
städtischer sondern auch auf regionaler Basis. Frau Vera Lysenkowa
hat ihren begleitenden Vortrag dem russischen Journalisten S.J.
Milowskij gewidmet, der in seinen heimatkundlichen Berichten stets
der Historie des Hauptgetüts Trakehnen breiten Raum eingeräumt hat.
Dr. Horst Willer
Jahreshauptversammlung 2015
Bitte Vormerken:
Am 16.10.2015, 18.30 Uhr findet die diesjährige Mitgliederversammlung des Trakehnenvereins in Neumünter am Rande des Trakehner Hengstmarktes im Restaurant der Holstenhallen statt.
Bitte planen Sie dieses Termin ein.
Folgende Tagesordnungspunkte sind vorgesehen:
1) Begrüßung und Eröffnung
2) Feststellung der anwesenden stimmberechtigten Mitglieder
3) Bericht des Vorstandes
4) Kassenbericht
5) Bericht der Kassenprüfer
6) Entlastung des Vorstandes
7) Bericht über den Schüleraustausch
8) Diskussion und Ausblick auf weitere Aktivitäten des Vorstandes
9) Anträge und Verschiedenes
Die Tagesordnung kann zu Beginn der Mitgliederversammlung geändert
werden. Anträge sind bis 14 Tage vorher schriftlich bei der
Geschäftsstelle einzureichen.
Nicht nur Mitglieder, sondern auch Gäste sind herzlich willkommen.
Nachtrag zur Veröffentlichung des Protokolls, welches HIER eingesehen werden kann: Die Schwerpunkte der Hauptversammlung des Vereins der Freunde und Förderer des ehemaligen Hauptgestüts Trakehnen e. V. im vergangenen Jahr waren die Würdigung der erneuten umfangreichen Renovierungsarten am Trakehner Schloss durch die " Inge und Wolfgang Tietze- Stiftung" und die künftige Kooperation mit Herrn Eduard Schulte bei der Durchführung der FN-Reisen nach Trakehnen.
Daniela Wiemer neue Zweite Vorsitzende des Trakehnenvereins
Nach dem Rücktritt
von Frau Buettner-Peter als
zweite Vorsitzende des Trakehnenvereins
konnte Frau Daniela Wiemer als ihre Nachfolgerin gewonnen
werden. Der Vorstand des Trakehnenvereins
freut sich über diese Neubesetzung. Sie wird diese Funktion
zunächst kommissarisch wahrnehmen, bevor sie dann offiziell in ihrem
neuen Amt durch die Mitgliederversammlung bestätigt werden wird.
Frau Wiemer, Jahrgang 1967, lebt in
Schleswig Holstein und ist dort als
Nachfahrin einer ostpreußischen Familie aufgewachsen. Ihre Großeltern
bewirtschafteten in
unmittelbarer Nähe zum Hauptgestüt Trakehnen einen kleinen Bauernhof.
Seit ihrer Jugend interessiert sie sich für Kultur
und Tradition der Ostpreußen. Als Züchterin von Trakehner Pferden hat
sie sich umfangreiches Wissen über diese edle Pferderasse
und das ehemalige Hauptgestüt Trakehnen angeeignet. Aufgrund ihrer
vielfältigen historischer
Recherchen ist vor zwei Jahren
unter ihrer Mitautorenschaft
die Herausgabe des
“Ortsatlasses Trakehnen“ gelungen. Schon seit geraumer Zeit ist Frau
Wiemer als Schriftleiterin bei der Ostpreußischen Kreisgemeinschaft
Ebenrode und als Kuratoriumsmitglied in
der Stiftung Kreisgemeinschaft Schlossberg tätig.
Frau Wiemer hat eine abgeschlossene Ausbildung als
Gold-und Silberwareneinzelhandelskauffrau und war Angestellte im
Öffentlichen Dienst.
H.Willer
Dank an die Inge
und Wolfgang Tietze-Stiftung in Ascheberg ( Westf.)
Der Trakehnenverein konnte sich glücklich schätzen, dass jener Mäzen bereits vor einigen Jahren umfangreiche Reparaturen und Erneuerungsarbeiten am und im Trakehner Schloss sowie an den Nebengebäuden vorgenommen hat. Der darin beheimateten Realschule kamen nicht nur diese baulichen Erneuerungsarbeiten zu Gute sondern auch gleichzeitig ein umfangreiches Hilfsprogramm zur Weiterbildung des Lehrerpersonals und zur Beschaffung von modernen Lehr – und Lernmitteln.
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Leider hatte mittlerweile der Zahn der Zeit wieder einige Schäden an den Außenfassaden des Hauptgebäudes, dem Trakehner Schloss, verursacht. In ihrer heimatlichen Verbundenheit wollte das Ehepaar Tietze auch in dieser Situation nicht tatenlos bleiben. Sie beauftragten eine anerkannte russische Baufirma tätig zu werden, die Dachrinnen und deren Abflüsse zu reparieren und die Fassaden zu renovieren und mit einem neuen Anstrich zu versehen. Das ehrwürdige und mehr als 240 Jahre alte ehemalige Trakehner Landstallmeisterhaus kann sich so wieder sehen lassen.
Der Trakehnenverein übermittelt der Inge und Wolfgang Tietze-Stiftung hiermit seinen besonderen Dank.
Hauptversammlung 2014
Bitte Vormerken:
Am 17.10.2014, 19.00 Uhr findet die Mitgliederversammlung des Trakehnenvereins in Neumünter am Rande des Trakehner Hengstmarktes im Restaurant der Holstenhallen statt.
Bitte planen Sie dieses Termin ein.
Wir werden im Rahmen der Versammlung Gelegenheit haben, gemütlich zu
Abend essen und das vergangene Vereinsjahr Revue passieren zu
lassen.
Nicht nur Mitglieder, sondern auch Gäste sind sehr willkommen.
Im Juli 2014 hat wieder ein Schüleraustausch zwischen der Freien Waldorfschule Dresden und der Samskovskaja- Schule in Trakehnen stattgefunden. Diesmal sind die Dresdner Schüler nach Trakehnen gekommen. Der Besuch war ein voller Erfolg.
Näheres darüber und welche Projekte die Schüler vor Ort in Trakehnen mit ihrem Lehrer durchgeführt haben, erfahren Sie in den nächsten Wochen auf unserer Homepage oder auf der Mitgliederversammlung am 17.10. 2014 in Neumünster.
Update von September 2014: Hier können Sie bereits einen ersten Bericht ergänzt mit Bildern, die uns freundlicherweise Herr Rex von der Waldorfschule Dresden bereit gestellt hat, einsehen.
Der Vorsitzende des Trakehnenvereins, Prof. Dr. Bloech und das Gründungsmitglied Leonhard Thiel haben im Kaliningradskaja Oblast Gespräche mit Vertretern der für das Landstallmeisterhaus und die darin untergebrachte Schule zuständigen Behörden geführt. Dabei ging es vor allem darum, die Zusammenarbeit für die nächsten Jahre zu sichern und die vom Verein gemachten Investitionen darzustellen. Außerdem wurde ventiliert, ob der russiche Staat Interesse an einer Förderung hat.
Tempelhüter kehrt zurück in die Heimat
von Dr. H. Willer und B. Klausing
Das bronzene lebensgroße Standbild des legendären Tempelhüters befindet sich noch immer im Moskauer Pferdemuseum. Welch` Wunder: Ein zweiter Abguss desselben schmückt seit Ende September 2013 wieder die Vorderseite des ehemaligen Landstallmeisterhauses in Trakehnen. Jedes Jahr besuchen viele pferdebegeisterte Touristen auf ihrer Ostpreußenreise auch Trakehnen, das ehemalige sprichwörtliche Paradies der Trakehner Pferde. Obgleich dort seit Ende des Zweiten Weltkrieges keine Pferde mehr auf den Weiden grasen, möchten die Besucher dennoch das besondere Flair der dortigen Landschaft genießen. Besonders erfreut sind sie beim Anblick des Trakehner Tores und des völlig restaurierten ehemaligen Landstallmeisterhauses, des Trakehner Schlosses, in dem seit vielen Jahren eine Haupt – und Realschule beheimatet ist.
Etwas Sensationelles ist dort Ende September geschehen: Nach fast 70 Jahren ist die Tempelhüter-Statue zwar nicht im Orginal aber in einer Kopie derselben aus Moskau in seine Heimat Trakehnen, das heutige Jasnaja Poljana zurückgekehrt. Damit ist ein schon lang ersehnter Wunsch zahlreicher Menschen weltweit, die sich diesem Fleckchen Erde und den berühmten Pferden mit der Elchschaufel immer noch eng verbunden fühlen, endlich in Erfüllung gegangen. Alle Vorinformationen deuteten darauf hin, dass das Tempelhüter Denkmal zunächst seinen Platz vor der Alten Apotheke finden sollte. Auf dem Sockel vor dem Trakehner Schloss hatte man gegen Kriegsende ein Ehrenmal für gefallene russische Soldaten errichtet. Viele Russen wollten an diesem dafür gewählten Standort festhalten. Dann etwa drei Tage vor den eigentlichen Feierlichkeiten kam die Wende: Höheren Orts war durch russische Behörden entschieden worden, dass das russische Ehrenmal auf den Ehrenfriedhof verlegt werden sollte. Nun trat ein, womit keiner so recht gerechnet hatte: Die Tempelhüterstatue konnte mit einem Kran am 26. September 2013 tatsächlich wieder an seinem angestammten Platz vor dem Trakehner Schloss aufgestellt werden.
Feierliche Enthüllung des
Tempelhüterstandbildes am 29.09.2013 an seinem angestammten Platz
(Foto: Bernd Klausing)
Am 29. September waren dann alle Bürger des Ortes zu der Einweihungsfeier eingeladen. Ganz Jasnaja Poljana war auf den Beinen. Die Eröffnung der Feierlichkeiten begann auf dem Friedhof, wo das Ehrenmal seinen neuen Platz gefunden hatte,zum Gedenken an die gefallenen Soldaten. Danach begab sich die Festgesellschaft auf das weite Gelände vor dem Trakehner Schloss. Welch nette Überraschung: Die Schüler und Schülerinnen zusammen mit ihren Eltern und Lehrern hatten ein wunderbares Schaubild gezaubert, in dem sie sich in alten Trachten und Kostümen vergangener Zeiten präsentierten. Während die Frauen und Mädchen strickten und webten, widmeten sich die Männer und Jungen handwerklichen Tätigkeiten. Viel politische Prominenz und zahlreiche engagierte Trakehnerfreunde waren angereist. Besonders ergreifend war die Festrede, die Dr. Kuebart als Großneffe und Erbe von Reinhold Kuebart, dem ehemaligen Künstler und Schöpfer der Orginalstatue, gehalten hat. In seinen Ausführungen erinnerte er an die Herausforderung, der sich sein Vorfahre gegenüber sah, als er Anfang der 30er Jahre den Auftrag der Preußischen Gestütsverwaltung erhalten hatte, den Tempelhüter, einen der bedeutendsten Hengste des Hauptgestüts Trakehnen, in Lebensgröße zu modellieren. Der Festredner ließ die Versammelten zurückblicken: Am 27. September 1932 geschah die Uraufführung. In einem feierlichen Festakt anlässlich der 200- Jahrfeier- auch der mittlerweile 28-jährige Tempelhüter, geschmückt mit einem Eichenkranz war zugegen- wurde sein Standbild, eine Meisterleistung des Künstlers, aufgestellt vor dem Trakehner Schloss, enthüllt. Als Herr Hagen Mörig, 1. Vorsitzender des Vereins Hilfe für Trakehnen e. V. und eigentlicher Promotor der jüngsten Initiative seine Rede hielt, wurde allen Anwesenden klar, welche Anstrengungen und Mühen es ihm gekostet hatte, die Wiederaufstellung des Tempelhüter-Standbilds Wirklichkeit werden zu lassen. In ihren Grußworten ließen der stellvertretende Landrat, der Bürgermeister, der Vorsitzende des russischen Reiterkomitees sowie der Zuchtleiter des russischen Trakehner Verbandes den Wunsch anklingen, das künftig auch wieder Trakehner Pferde in großer Zahl an jenen geschichtsträchtigen Ort zurückkehren mögen. Der russische Trakehner Verband hatte es sich nicht nehmen lassen, anlässlich dieser historischen Begebenheit einige russische Trakehner Pferde nach Jasnaja Poljana zu entsenden. Während der Enthüllung des neuen Tempelhüters erklang unerwartet das Ostpreußenlied, das unser Herr Klausing, Schatzmeister des Trakehnenvereins, auf seinem Waldhorn intoniert hatte. Die anwesenden Menschen, ob Russen, Polen, Deutsche oder andere Nationalitäten, waren emotional sichtlich ergriffen, als sie den neuen und alten Tempelhüter in seiner Schönheit und Kraft plastisch vor sich sahen. Die beiden Bildhauer aus der Gießerei in Königsberg hatten ganze Arbeit geleistet. An der Einweihungsfeier konnte auch eine kleine Reisegruppe des Trakehnenvereins unter Leitung unseres Schatzmeisters, Bernd Klausing, teilnehmen. Zur Bereicherung des Museums im Trakehner Schloss überreichte Bernd Klausing zur Freude der Schuldirektorin, Frau Sanjuk, 18 Jahresbände der Trakehner Hefte.
Bernd Klausing übergibt als Gastgeschenk
und zur weiteren Komplettierung des Museums der Direktorin der
Haupt-und Realschule in Trakehnen 18 Jahrebände der
Fachzeitschrift " Der Trakehner" (Foto: B. Klausing)
Es ist vor allem das Hauptverdienst von Herrn Hagen Mörig und vieler russischer Freunde, die diese Aktion der Rückführung und Wiederaufstellung des Tempelhüter-Denkmals ermöglicht haben. Bereits seit dem Jahr 2007 war Hagen Mörig von dieser Vision angetrieben. Auf seine Veranlassung hin kam es zu einer Petition mit 11000 Unterschriften hier in Deutschland. Im Sommer 2009 wurde dann die Unterschriftensammlung mit einer mit vier Trakehner Schimmeln bespannten Kutsche bis an die polnisch/russische Grenze gebracht. Von dort gelangte siebis an die höchsten verwaltungsstellen in Moskaus. Was lange währte, wurde dann letztlich gut. Im Sommer 2010 lautete der Bescheid aus Moskau: Billigung der Wiederaufstellung des Tempelhüter in Trakehnen in einer Kopie auf eigene Rechnung. Damit begann nun für den Initiator die eigentliche harte Arbeit. Weitere Spendengelder mussten eingesammelt werden. Viele Fahrten nach Moskau und Kaliningrad mussten absolviert werden, um die Ausformungsmodalitäten mit dem Rektor der Akademie zu besprechen, die Verträge mit einer Bronzegießerei unter Dach und Fach zu bringen, den Fortgang der Modellierungsarbeiten zu begleiten und schließlich die Einweihungsfeier vorzubereiten.
Wir in Deutschland sind auch immer wieder hoch erfreut, wenn wir bei einem Besuch des Deutschen Pferdemuseums in Verden am Eingang seinem Zwillingsbruder begegnen. Er war der erste existierende Abguss des Originals, den es nach jahrelangen Bemühungen von Hans Joachim Köhler gelang, 1974 aus Moskau nach Verden zu holen. Die Feierlichkeiten zur Enthüllung des “doppelten“ Tempelhüter fand vor 10.000 Menschen im Verdener-Reiterstadion statt. H.J. Köhler, dem wir das grandioseste Buch über die Geschichte des Trakehner Pferdes mit dem gleichnamigen Titel jenes legendären Hengstes ebenfalls verdanken, fand zu jenem Ereignis folgende Worte: “Der Festakt und das Tempelhüter-Denkmal nun in Verden stimmen wehmütig, aber auch versöhnlich durch das Bewusstsein, dass Trakehnen und Tempelhüter weiterlebt in den Pferden seines Blutes überall in der Welt.“
Nun einen kleinen Rückblick; Am 20. Dez. 1904 war jener Spross zur Welt gekommen. Der Überlieferung nach wurde er mit so krummen Vorderbeinen geboren, dass ihm eigentlich ein Weiterleben erspart bleiben sollte. Dieses Hengstfohlen von Perfektionist xx, dass später der Trakehner Zucht so viel Ruhm und Ehre einbrachte, bekam schon in jungen Jahren den verheißungsvollen Namen Tempelhüter. Seine Mutter Teichrose v. Jenissei- Cliff`s Brow xx entstammte der größten der fünf Trakehner Hauptfamilien, der Teresina-Linie, die die besten Halbblutstämme der Trakehner Zucht in sich vereinigt. Dieser Linie entstammen so bedeutende Vererber, wie Termit, Tropenwald, Thyrann und Totilas. Tempelhüter wurde 1908 gekört. Zunächst musste er sich von 1909 bis 1915 als Landbeschäler im Landgestüt Braunsberg bewähren, bevor Landstallmeister Graf Sponek ihn 1916 an seinen Geburtsort als Hauptbeschäler zurückholte. Welch` eine Karriere: Als Neugeborener nahezu abgeschrieben und dann schließlich in der zweiten Hälfte seines Pferdelebens Aufstieg bis zum Hauptbeschäler erster Klasse. Tempelhüter lieferte in den 16 Jahren seines Wirkens in Trakehnen nicht weniger als 56 Beschäler, 60 Mutterstuten und für den Jagdstall 107 Reit- und Turnierpferde sowie 7 Remonten.
Leider wurde das Hauptgestüt Trakehnen mit seinen edlen Pferden Opfer des Zweiten Weltkrieges. Nach der Übernahme Ostpreußens durch die Rote Armee würde das Tempelhüter Denkmal als Siegestrophäe nach Moskau verbracht. Es befindet sich noch heute im Moskauer Pferdemuseum der K.A. Timirazev - Agrarakademie Moskau. Gottlob hat das Trakehner Pferd als lebendes Kulturgut die Zeit überdauert. So werden heute zur Freude der Menschen nicht nur in Deutschland und Russland sondern auch in über 30 weiteren Ländern der Erde weiter Trakehner Pferde gezüchtet und als Sportpferde genutzt. Tempelhüter, sowohl der Tatsächliche wie auch sein Denkmal, wurde zu dem weltweit bekanntesten Symbol für Trakehnen und die Geschichte des edlen ostpreußischen Pferdes. An die ruhmreiche Geschichte des Trakehner Pferdes wird uns und alle Menschen aus Europa und Übersee, die nach Trakehnen kommen, dieser Tempelhüter immer wieder erinnern.
Tempelhüter thront wieder auf seinem
ehemaligen Podest, dahinter die in die Jahre gekommene Eiche
(Foto: B. Klausing)
In Trakehnen, dem jetzigen Jasnaja Poljana, engagiert sich neben unserem Verein der Freunde und Förderer des ehemaligen Hauptgestüts Trakehnen e.V. , Trakehnenverein genannt der Verein Hilfe für Trakehnen e.V.. Unser Verein hat sich zum Ziel gesetzt, das Trakehner Schloss, das ehemalige Reitburschenhaus und das Trakehner Tor als einzigartiges Kulturdenkmal der Nachwelt zu erhalten. Darüber hinaus sehen wir in dem jährlichen deutsch/russischen Schüleraustausch einen Beitrag zur Völkerverständigung. Entsprechend seiner Satzung sieht der Verein Hilfe für Trakehnen seine Aufgabenschwerpunkte in der Unterstützung des Gemeinwesens Trakehnen beim Ausbau der Infrastruktur und der Förderung kultureller Veranstaltungen.
Vorankündigung zur Sonderausstellung"275 Jahre Trakehnen - Mythos im Zeichen der Elchschaufel" 30. März 2007 bis 01. Juli 2007 im Deutschen Pferdemuseum in Verden anschliessend 14. Juli 2007 bis 21. Oktober 207 im Ostpreußischen Landesmuseum in Lüneburg Beide Museen fragen, ob jemand
interessante Gegenstände für die Ausstellungen zur
Verfügung stellen kann. Bitte setzen Sie sich direkt
mit den Verantwortlichen in Verden bzw. Lüneburg in
Verbindung. Staffelstab übergebenAnlässlich der
Jahreshauptversammlung während des Trakehner
Hengstmarktes im Oktober 2006 wählten die Mitglieder
einen neuen Schatzmeister. Gleichzeitig möchten wir uns für die langjährige und tatkräftige Mitarbeit und Unterstützung der Eheleute Raabe herzlichst bedanken. Hauptversammlung 2006:Die diesjährige ordentliche
Hauptversammlung des Vereins findet wiederum
anläßlich des Trakehner Hengstmarktes, am 29.10.2006
in Neumünster statt. Detaillierte Informationen zur Ostpreußen-Reise 2006Ab 23. Mai laden die Mitglieder des
Trakehnenvereins erneut zur Fahrt nach
Nordostpreußen ein. Infos: Klaus Hagen, Scharrlerweg 7, 29646 Bispingen Weihnachtsbrief aus TrakehnenEnde Dezember 2005 erreichte ein liebenswürdiger Weihnachtsgruß den Vorstand, der in gleicher Weise wie auch im aktuellen Heft des Magazins "Der Trakehner" hier allen Mitgliedern zur Kenntnis gegeben werden soll: Liebe Mitglieder des Trakehnenvereins, Sicher sind uns diese aus tiefstem Herzen dankbaren Worte weiterer Ansporn, unsere gemeinsamen Anstrengungen um den Erhalt des Kulturerbes sowie die humanitäre Hilfe für die Schüler und Bewohner auch in Zukunft intensiv fortzusetzen. Hauptversammlung 2005:Die diesjährige ordentliche
Hauptversammlung des Vereins fand anläßlich des 43.
Trakehner Hengstmarktes am 30.10.2005 in Neumünster
statt. Leider konnten lediglich 21 von 128
eingetragenen Mitgliedern des Vereins an der
fritsgemäß einberufenen Versammlung teilnehmen. Im nächsten Punkt der Tagesordnung berichtete Herr Thiel über den Fortgang der Sanierungsmaßnahmen im Schloss, welche sich im vergangenen Berichtszeitraum, also 2004/2005 schwerpunktmäßig auf den Neubau von modernen Toilettenanlagen nebst den dazugehörigen Wasser- und Abwasserleitungen konzentrierten. Auch begannen bereits alle notwendigen Vorplanungen zur Sanierung des Daches, worüber in dieser Rubrik schon bereichtet an anderer Stelle berichtet wird. Dr. Willer berichtete anschliessend nochmals über die überaus erfolgreiche und erlebnisreiche Reise des Vereins im Mai 2004 nach Ostpreußen und Trakehnen. Ein schriftlicher Abriss ist ja bereits schon in den Trakehner Heften erschienen, auch die "hiesige" Redaktion wird sich bemühen, das bereits gemachte Versprechen zur Ergänzung der Bilder (s.u.) im neuen Jahr einzulösen. Im wie immer sehr präzisen und umfangreichen Bericht des Schatzmeisters wies Herr Raabe insbesondere auf die überaus hilfreiche Spende für die nun erfolgte Sanierung des Daches des Landstallmeisters hin. Da dies eine zwar glückliche aber leider zu seltene Ausnahme darstellt, sind wir in der kommenden Zeit natürlich auch wieder weiterhin auf die tat- und zahlungskräftige Unterstützung aller Mitgleider, Freunde und Förderer angeweisen. Abschiessend stellte Herr Thiel noch einen einen Vorschlag zur Satzungsänderung vor, die das Ziel haben soll, den Bestand und die expliziete Unterstützung des Museums im Landstallmeisterhaus dauerhaft zu sichern. Eine rege Diskussion dazu ist bis zur nächsten Hauptversammlung überaus wünschenswert. Neuigkeiten zur Sanierung des LandstallmeisterhausesAnlässlich des jährlichen Schüleraustausches zwischen der Schloßschule und der Realschule Walsrode weilten im Mai diesen Jahres wieder eine Gruppe von deutschen Schülern in Trakehnen. Von Seiten des Vereins begleitete unser Mitglied, Herr Thiel, die Gruppe und konnte dabei durch weitere konkrete Absprachen mit der Schulleitung den weiteren Fortgang der Sanierung des ehemaligen Landstallmeisterhauses organisieren.
Im weiteren sind nun von deutscher Seite alle
notwendigen Materialien nach Trakehnen geschickt
worden, um die dauerhafte Sicherung und Sanierung
des Daches des Landtallmeisterhauses veranlassen
können. Dazu sind durch den Verein sowohl der
architektonischen Vergangenheit des Gebäudes
angepasste Dachsteine als auch alle anderen
Materialien wie Unterspannbahn und Dachzink
bereitgestellt worden. Ein Teil der gesamten
Aufwändungen, insbesondere für den beschwerlichen
Transport der Baustoffe in den "Kalinigraskaja
Oblast" wurde dabei in großzügiger Geste durch Herrn
A. Bartjen aus Bad Zwischenahn zur Verfügung
gestellt. Neben allen anderen Verantwortlichen soll
ihm in besonderer Weise an dieser Stelle gedankt
sein. Alle anderen Materialien wie z.B. das gesamte
Holz für die Renovierung der Dachkonstruktion wurden
mit finanzieller Unterstützung unseres Vereins aus
den regionalen Wirtschaftskreisläufen beschafft. ERGÄNZUNG: Anlässlich der Hauptversammlung 2005 konnte Herr Thiel nun schon die ersten Bilder von den Arbeiten am Dach des Schlosses sowie die partielle Fertigstellung zeigen - hier einige Impressionen:
Detaillierte Informationen zur Reise nach TrakehnenVom 23. bis 31. Mai laden die Mitglieder des Trakehnenvereins erneut zur Fahrt nach Nordostpreußen und Masuren ein. Bei Kolbaskowo bei Stettin werden die Teilnehmer die polnische Grenze überqueren. Die Weiterreise führt sie über Strzekecino, Warcino (bei Krag) nach Gdansk (Danzig). Übernachtet wird an diesem Tag in Elblag (Elbing). Am dritten Tag führt der Weg nach Kaliningrad und dem heutigen Sosnovka (Groß Baum), wo drei weitere Übernachtungen geplant sind. Von dort werden verschiedene Ausflüge unternommen. Zum einen zur Kurischen Nehrung, am nächsten Tag sind die Teilnehmer zur Schulentlassungsfeier in der Schlossschule Trakehnen eingeladen. Auch am darauf folgenden Tag werden sich die Reiseteilnehmer in Trakehnen aufhalten. Am nächsten Tag ist Georgenburg das Ziel. Am 7. Tag steht unter anderem die Besichtigung des polnischen Gestütes Liski auf dem Programm bevor es am 8. Tag unter anderem zur Schifffahrt von Nikoleiken nach Ruciane Nida geht. Der Preis beträgt 775 €. Der Einzelzimmerzuschlag kostet 107 €, für das Visa sind 45 € angerechnet. Die Mindestteilnehmerzahl beträgt 20 Personen. Infos: Ideal Reisen, Tel.: 0511/716738 oder 716289. Buchtipp: Patricia Clough:
Hauptversammlung 2004:Die diesjährige ordentliche
Hauptversammlung des Vereins fand anläßlich des
Trakehner Hengstmarktes am 24.10.2004 in Neumünster
statt. Im Mittelpunkt der Arbeiten des vergangenen Jahres stand vor allem die Sanierung bzw. der Bau moderner santitärer Anlagen im Landstallmeisterhaus bzw. auf dem Schulhof. Mit Unterstützung auch von regionalen Handwerkskräften konnten für die Schüler und Lehrer der Schloßschule somit auch in diesem Bereich für die Region beispielhafte Bedingungen geschaffen werden. Jedoch müssen nun alle Bemühungen darauf gereichtet sein, im kommenden Jahr die lange überfällige Sanierung des Daches des Landstallmeisterhauses in Angriff zu nehmen. Auch seitens der Schludirektion wird bereits an der Vorbereitung der Maßnahmen gearbeitet. Von Seiten des Vereins, seinen Mitgliedern, Freunden und sonstigen Unterstützeren sind die Anstrengungen auch weiterhin intensiv zu unterstützen - Spenden hierzu sind in jedem Fall eine hilfreiche Unterstützung. Der 2. Vorsitzende des Vereins, Herr Thiel, konnte über die erfolgreiche Durchführung und die überaus positive Resonanz der Reise von Schülern und Lehrern der Schule in Jassnaja Poljana nach Deutschland berichten. Der durch Spenden finanzierte Austausch folgt einer mittlerweile guten Tradition und trägt wesentlich zum Bestehen einer vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Verein und Schule bei. Unseren Gästen wurden auf ihrer Reise Besuche der Partnerschule Walsrode, die Stadt Köln, das Gestüt Sommerlade, das Wasserkreuz Minden sowie die Sprungschanze Villingen ermöglicht werden. Der Kassenbericht weist ein weiterhin stabiles Beitragsaufkommen sowie ein anhaltendes Spendenaufkommen aus. Die Grundlage für weitere Arbeiten im Bereich Landstallmeisterhaus und Reitburschenhaus sowie die weitere humanitäre Unterstützung des russischen Partner (hier vor allem der Schüler) ist somit auch für den kommenden Berichtszeitraum gesichert. Jedoch können, wie oben erwähnt, die Arbeiten durch weitere Spenden sicher umfangreicher und nachhaltiger gestaltet werden.
Aktuelle Bilder unseres letzten Besuches in Trakehnen am 27./28. Mai 2004
Ankunft am Trakehner Tor Willkommen der Schulleitung im Landstallmeisterhaus Schulabschlussfest mit sportlichen Aktivitäten Puppentheatervorführung der "Kleinen" Große Bühne und allerlei Überraschungen unter der alten Eiche |